Facebooks Stern wird blasser
Schlingern vor dem Börsengang: Die neue Quartalsbilanz des Social Networks ist durch hohe Werbeausgaben belastet. Zukäufe belasten Facebooks Kasse zusätzlich. Und die Nutzungsbedingungen müssen schon wieder geändert werden.
Schlingern vor dem Börsengang: Die neue Quartalsbilanz des Social Networks ist durch hohe Werbeausgaben belastet. Zukäufe belasten Facebooks Kasse zusätzlich. Und die Nutzungsbedingungen müssen schon wieder geändert werden. 1,06 Milliarden Dollar setzte Facebook im ersten Quartal 2012 um, 44 Prozent mehr als im gleichen Quartals des vergangenen Jahres. Davon blieb aber unter dem Strich weniger übrig: 205 Millionen Dollar Gewinn machte die Firma von Mark Zuckerberg, zwölf Prozent weniger als im gleichen Quartal 2011. Grund dafür sind die hohen Marketingausgaben im Vorfeld des geplanten Börsengangs. 159 Millionen Dollar ließ sich Facebook die Werbung kosten - das ist doppelt so viel wie im Vergleichsquartal. Auch die Entwicklunsgausgaben und die Mitarbeiterprämien schlagen stärker zu Buche.
Aber es gibt auch positive Zahlen: Die Nutzerzahlen sind nach Presseberichten binnen drei Monaten von 483 auf 526 Millionen gesteigen, 3,2 Milliarden Mal am Tag wird ein Like-Button geklickt der ein Kommentar abgegeben, pro Sekunde sind das 37.000 Interaktionen.
Auch das laufende Quartal wird mit Sonderausgaben von 550 Milionen Dollar belastet: Facebook hat sich für den Patentkrieg unter den Internet-Firmen mit neuen Patenten ausgestattet. 650 davon kaufte es dem Rivalen Microsoft ab. Facebook-Chefjustiziar Ted Ullyot nannte dies einen "wichtigen Zukauf". Allerdings wurde nicht veröffentlicht, welche Technologien die Patente betreffen. Das Patent-Paket hatte Microsoft selbst erst kurz im Besitz: Der Softwarekonzern hatte sie zuvor von AOL gekauft. Facebook und Yahoo bekriegen sich derzeit gerichtlich, es geht um Ideenklau. Der Zukauf von Patenten kann einen entscheidenden Vorteil in den Auseinandersetzungen bringen.
Auch auf einer weiteren Front, an der sich Facebook streitet, räumt das Social Network auf: Der umstrittene Entwurf der neuen Nutzungsbedingungen soll wieder geändert werden. Das Netzwerk stellte am Wochenende eine modifizierte Version zur Diskussion, die Mitglieder bis zum 27. April kommentieren können. Einigen gehen diese Änderungen nicht weit genug. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar begrüßte zwar prinzipiell das Verfahren. "Allerdings bleiben die Anpassungen deutlich hinter dem zurück, was wünschenswert und erforderlich wäre", sagte er gegenüber dpa.