Gastkommentar:
"Google Adblocker stärkt Vertrauen der Nutzer in Online-Werbung"
Warum Googles Adblocker für Werbungtreibende positiv ist, erklärt in einem Kommentar Elliott Clayton vom Online-Marketing-Dienstleister Conversant.
Seit dem 15. Februar 2018 ist der Adblocker von Google für seinen Chrome Webbrowser aktiv, nur ein Puzzleteil der Adblocker-Strategie des Konzerns. Der Werbeblocker filtert Anzeigen aus, die von der "Coalision for Better Ads" als besonders nervig und irrelevant eingestuft wurden. In einem Kommentar erklärt Elliott Clayton, Senior Vice President of Media UK bei Online-Marketing-Dienstleister Conversant, welche Auswirkungen dies für Werbungtreibende hat und welche Macht Google über Online-Werbung gewinnt.
Vertrauen der Nutzer in Online-Werbung stärken
Der Adblocker von Google ist das Resultat qualitativ schlechter, irrelevanter Anzeigen im Internet. Ohne Relevanz für den Nutzer erfüllen Anzeigen nicht ihren Zweck, sie verärgern nur und werden als Belästigung wahrgenommen, was letztlich dem Werbetreibenden schadet. Retargeting verschärft dieses Problem, da Nutzer im Internet regelrecht von unsinniger Werbung „verfolgt“ werden. Da ist es verständlich, dass Menschen versuchen, dem mit Hilfe von Adblockern zu entkommen.
Google hat es sich zum Ziel gesetzt, die aufdringlichsten Anzeigen für seine Nutzer herauszufiltern. In Zusammenarbeit mit der „Coalition for Better Ads“ versucht das Unternehmen, die Better Ads Standards Liste durchzusetzen. Diese Liste beinhaltet Anzeigen, die offensichtlich stark mit dem Gebrauch von Adblockern korrelieren. Es versteht sich von selbst, dass verantwortungsbewusste Mediaunternehmen – Google und Conversant eingeschlossen – keine von der Coalition als aufdringlich eingestuften Werbeformate anbietet. Welche Auswirkungen dieses neue Adblocker-Konzept von Google in der Realität tatsächlich hat, bleibt abzuwarten, denn damit versucht das Unternehmen, die gesamte Online-Werbeindustrie zu überwachen.
Ich glaube dennoch, dass diese Maßnahme sowohl für Werbetreibende als auch für Verbraucher positiv sein kann. Sie minimiert die Chancen für weniger seriöse Werbetreibende, mit qualitativ schlechter Werbung Geld zu verdienen. Dadurch wird das Vertrauen der Nutzer in Online-Werbung gestärkt. Wenn wir verhindern, dass die Öffentlichkeit schlechte, irrelevante Anzeigen ertragen muss, wird das Vertrauen der Allgemeinheit in die Werbung als solche wachsen. Durch die Personalisierung von Anzeigen und ihre perfekt abgestimmte Auslieferung an den Kunden, wächst zum einen die Relevanz, damit das Vertrauen und letztlich der Return on Investment für das Unternehmen. Bei der ganzen Debatte sollte man aber bedenken, dass sich Internetnutzer an einem Tauschgeschäft beteiligen. Werbung sorgt dafür, dass das Internet weitestgehend kostenlos ist.Die Menschen bezahlen für die freie Nutzung, indem sie Werbung konsumieren. Werden Anzeigen durch Adblocker verhindert, gefährdet das dieses Geschäftsmodell.
So erklärt Google seinen Service Ad Experience Report, über den Betreiber überprüfen lassen können, ob die Werbung auf ihrer Seite den Vorgaben entspricht.