Wie die GVU ermittelt hat, gehören die Werbevermarkter offenbar zu einem Firmengeflecht, das Ende 2011 aus vier aktiven Unternehmen bestand. Zwei andere Internetdienste dieses Netzwerks waren zu dem Zeitpunkt bereits wieder eingestellt worden, heißt es von der Gesellschaft. GVU-Erkenntnissen zufolge haben mindestens zwei Tochterunternehmen Raubkopien- und Erotikportale sowie Filehoster vermarktet. Zahlreiche Indizien würden auf intensive Geschäftsbeziehungen zu wenigstens zehn illegalen Filehoster- und Streaming-Portalen verweisen.

Die GVU spricht von einem Anfangsverdacht, dass Geschäftsführernamen mehrheitlich Falschangaben seien. Als Unternehmensstandort der Dach-Firma  sei Panama angegeben. Die Internetauftritte der Firmen mit Spezialisierung auf illegale und Erotik-Seiten sind unter der Domain-Endung von Tonga (.to) registriert, deren zuständige Registrierungsstelle keine Auskünfte über die Domain-Inhaber erteilt. Durch derartige Verschleierungsmethoden nutze das Firmenkonstrukt ähnliche Taktiken zum Aufbau illegaler Internetangebote wie kino.to, heißt es von der GVU.

Kunden dieser Werbevermarkter sollen vorwiegend Anbieter von Internetkontaktbörsen, pornografischen und Abzock-Angeboten sein. Daneben wurden aber auch Werbemittel insbesondere von Browsergame-Anbietern und anderen, teilweise namhaften Unternehmen an die untersuchten illegalen Portale ausgeliefert. dpa/aj


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.