Mit 190 Dollar je Aktie bietet IBM einen satten Aufschlag von gut 60 Prozent auf den Schlusskurs von Red Hat von Freitag. Der Preis von 34 Milliarden Dollar schließt auch Schulden von Red Hat ein, IBM will dafür neben seinen Geldreserven auch auf Kredite zurückgreifen. Mit dem Abschluss des Deals rechnen die Unternehmen im zweiten Halbjahr 2019.

Die Übernahme habe das Potenzial, die Landschaft im Cloud-Geschäft zu verändern, versicherte Rometty. "IBM wird der weltweite Hybrid-Cloud-Anbieter Nummer eins." Bei Cloud-Angeboten kommen Software und Dienste direkt aus dem Internet. Unter Hybrid-Cloud versteht man einen gemischten Betrieb von Cloud-Anwendungen und selbst betriebenen Servern. 

Mega-Deals in der IT-Historie

In der Geschichte der US-amerikanischen IT-Industrie waren nur zwei Deals noch größer als die nun angekündigte Übernahme von Red Hat: 2016 fusionierten für 67 Milliarden Dollar der Computerhersteller Dell und der Speicherspezialist EMC. Im Jahr 2000, kurz vor dem Platzen der Dot-Com-Blase, schluckte das Netzwerkunternehmen JDS Uniphase für 41 Milliarden Dollar den Spezialisten für optische Bauteile SDL.

Red Hat startete vor 25 Jahren mit einer eigenen Variante des Open-Source-Betriebssystems Linux, die vor allem auf Servercomputern verwendet wird. Heute erzielt das Unternehmen seinen Umsatz vor allem mit seinem Softwarepaket und Serviceangebot Red Hat Enterprise Linux sowie anderen Technologien, die häufig in Rechenzentren eingesetzt werden. Mit dem Börsengang von Red Hat im Jahr 1999 wurde auch Linux-Erfinder Linus Torvalds zum Millionär, da ihm Red-Hat-Gründer Marc Ewing aus Dankbarkeit Aktienoptionen zugesprochen hatte. (dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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