Beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger sieht man in der Google-Optimierung von Verlagshäusern und der Forderung nach Leistungsschutzrechten keinen Widerspruch: "Gerade in monopolartigen Strukturen, wie sie bei Google vorliegen, ist doch die Optimierung der Präsenz um so notwendiger", so Peter Klotzki Geschäftsführer Kommunikation beim VDZ. Dass gleichzeitig ein Leistungsschutzrecht angestrebt wird, sei "ein anderer Sachverhalt." Der Münchner Burda-Verlag wollte sich dem Statement auf W&V-Anfrage ausdrücklich anschließen. Verleger Hubert Burda gehört als Präsident des VDZ zu den schärfsten Kritikern des Content-Geschäftsmodells von Google.

Sein Medienhaus beschäftigt mit dem Karlsruher Dienstleister Paseo allerdings eine externe SEO-Agentur und ist mit der Konzerntochter Burda Digital Systems sogar selbst im Suchmaschinenmarkt unterwegs. Auch Axel Springer engagiert sich im SEO-Geschäft. Im November 2010 übernahm der Berliner Medienkonzern die Mehrheit am Online-Dienstleister Sohomint, der nach Verlagsangaben auch Suchmaschinenoptimierung anbietet. Und der Münchner Google-Optimierer Booming gehört zur Holtzbrinck-Gruppe. Dort wollte man sich zum Thema SEO nicht äußern.


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.