Modehandel:
Mobiles Shopping wird für Bonprix immer wichtiger
Die Otto-Tochter zieht die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres: 60 Prozent der Umsätze wurden über Smartphone und Tablet erzielt.
Mobile Devices bleiben nach wie vor wichtige Wachstumstreiber für das Geschäft des Modehändlers Bonprix: Wie das Unternehmen der Otto Group im Rahmen seiner Jahresbilanz verkündete, liegt der Umsatzanteil, der beim E-Commerce über Smartphone und Tablet erzielt wird, in Deutschland mittlerweile bei rund 60 Prozent.
Der Traffic-Anteil über diese mobilen Devices rangiert hier inzwischen bei knapp 75 Prozent; der App-Traffic stieg im angelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent. Mit der in Hamburg entwickelten Shopping-App für Android und iOS ist Bonprix inzwischen in 12 Ländern aktiv und verzeichnet mehr als 6,5 Millionen Installationen.
Weitere innovative Technologien
Das Unternehmen, das über den Gesamtkonzern hinweg seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf rund 1,57 Milliarden Euro steigerte, legt auch weiterhin großes Gewicht auf und die Investition in innovative Technologien sowie auf den Ausbau des Nachhaltigkeits-Engagements.
So sollen ab Ende 2019 die ersten Produkte verfügbar sein, die in einer soeben eröffneten Fabrik für wasserloses Färben in Vietnam hergestellt werden. Hier kommt eine nachhaltige Färbemethode zum Einsatz, bei der spezielle Textilien mit Kohlendioxid anstelle von Wasser gefärbt werden. Ab dem 18. April präsentiert das Unternhemen außerdem seine erste nachhaltige Kollektion: Die "Sustainable Collection" besteht aus 20 kuratierten Styles, die in insgesamt 23 Ländern erhältlich sind. Die Kleidungsstücke bestehen unter anderem aus Bio-Baumwolle, Baumwolle der Initiative Cotton made in Africa, recycelter Baumwolle und recyceltem Polyester.
Pilot-Projekt "Fashion Connect"
Auch die technischen Innovationen werden weiter vorangetrieben. Seit Mitte Februar wird einem Pilot Store in der Hamburger Innenstadt das radikal kundenzentrierte, digital assistierte und lernfähige Retailkonzept "Fashion Connect" getetstet.
Nach der Startphase sind dort im Sinne der Omni-Channel-Strategie nun unter anderem neue Features wie der verstärkte Einsatz digitaler Marketingmaßnahmen, personalisierte Produktvorschläge, automatischer Check-In und ein sukzessiver Ausbau der Zahlungsmöglichkeiten in Planung.
Osteuropa boomt
Internationale Märkte sind für Bonprix von zunehmender Bedeutung: Über 50 Prozent des Gesamtumsatzes werden mittlerweile im Ausland erwirtschaftet. Insbesondere die osteuropäischen Märkte entwickelten sich im zurückliegenden Geschäftsjahr positiv: Polen und Tschechien erzielten jeweils ein Umsatzplus von über 20 Prozent, Rumänien und Ungarn legten je über 30 Prozent zu.
Auch die skandinavischen Länder entwickeln sich gut: Der Markteintritt in Norwegen 2017 verlief positiv; Schweden verzeichnet zweistellige Wachstumsraten. Der US-Markt bleibt stabil; hier lag der Umsatz 2018/19 deutlich über 250 Millionen Euro.
Aktuell steht Bonprix kurz vor dem Markteintritt in Spanien – dort geht der landeseigene Webshop im zweiten Halbjahr 2019 live.