Berlin:
Nach dem Anschlag: Wie Medien Live-Streaming einsetzen
Seit dem Anschlag in Berlin zeigt sich, wie Medien inzwischen auf Live-Streams in sozialen Netzwerken setzen - und davon profitieren.
Nach Terroranschlägen oder anderen dramatischen Ereignissen zieht es viele Menschen vor den Fernseher, um sich zu informieren. Die TV-Sender mit ihren klassischen Nachrichtenprogrammen und "Brennpunkten" verzeichnen höhere Einschaltquoten. Andere vertrauen auf Online-Live-Ticker. Seit dem Anschlag am Montag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zeigt sich aber auch, wie Medien inzwischen auf Live-Streams in sozialen Netzwerken setzen - und davon profitieren.
Im Netz ist beispielsweise die "Berliner Zeitung" besonders aktiv. Sie filmt in Echtzeit trauernde Menschen am Tatort oder dokumentiert am Mittwoch wie Menschen auf dem Breitscheidplatz gemeinsam "We are the world" singen. Das Beispiel mit dem improvisierten Chor zeigt, dass sich auf diesem viele Menschen erreichen lassen: Innerhalb der ersten zwei Stunden sammelten sich unter dem Beitrag über 10.000 Kommentare an. 28.000 Mal wurde dieser Film-Ausschnitt geteilt (Stand: 21. Dezember, 16:30 Uhr). Und die Zahlen steigen weiter an. Dabei wird deutlich, dass die Zuschauer auf Facebook nicht zwangsweise Profi-Videomaterial erwarten.
"Berliner Zeitung":
Die "Berliner Morgenpost" dreht ebenso immer wieder Facebook-Live-Videos - unter anderem vom Brandenburger Tor. Die angestrahlte Sehenswürdigkeit bringt es bisher auf 140.00 Abrufe.
Am Dienstag übertrugen viele Medien den Gedenkgottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche. "Spiegel Online" kam auf über 200.000 Abrufe, über 1.000 Mal wurde der Beitrag geteilt.