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Nach Sex-Skandal: Uber zahlt Millionen-Entschädigung an Mitarbeiter
Der Taxi-Vermittler Uber kommt nicht zur Ruhe. Jetzt will das Unternehmen rund sieben Millionen Dollar an mehrere hundert Beschäftigte zahlen als Ausgleich für sexuelle Übergriffe.
Im Skandal um sexuelle Belästigung und Diskriminierung bei Uber will der Fahrdienst-Vermittler mehreren hundert Angestellten Entschädigungen zahlen. Laut einem Einigungsvorschlag sollen 56 derzeitige und ehemalige Beschäftigte, die sexuell belästigt worden waren, eine Gesamtsumme von 1,9 Millionen Dollar (1,6 Mio Euro) erhalten, also rund 33.9000 Dollar pro Person. Die Einigung muss noch von einem kalifornischen Richter abgesegnet werden.
Darüber hinaus will Uber weitere 5,1 Millionen Dollar an die 56 Angestellten sowie 431 weitere Kollegen zahlen, die sich Diskriminierung und einem enormen Druck ausgesetzt sahen. Das entspricht mehr als 10.000 Dollar pro Person.
Als eine der ersten hatte sich Software-Entwicklerin Susan Fowler zu Wort gemeldet. Sie hatte sich in einem Blogeintrag den Ärger von der Seele geschrieben hatte. Gleich am ersten Arbeitstag kam ihr Vorgesetzter mit einem Sex-Angebot auf sie zu. Ihre Beschwerden bügelte die Personalabteilung mit der Begründung ab, der Manager sei zu wertvoll, um ihn zu bestrafen oder zu entlassen.
Das mangelhafte Krisenmanagement kostete Uber-Gründer Travis Kalanick seinen Job. Anschließend versuchte das Unternehmen, Strukturen einzuziehen, die eine Wiederholung solcher Vorgänge verhindern. Im Mai trat der neue CEO Dara Khosrowshahi in TV-Werbespots auf, um das Uber-Image zu polieren.
Der jetzige Prozess war im Oktober 2017 von drei Uber-Mitarbeiterinnen mit lateinamerikanischen Wurzeln angestoßen worden. Sie gaben an, aufgrund ihrer Herkunft weniger Geld zu verdienen als ihre männlichen Kollegen aus den USA oder Asien. Nach ihrem Vorstoß hatten dann zahlreiche weitere Kollegen von Diskriminierung - aber auch von sexueller Belästigung oder unangemessenem Druck berichtet.
Uber ist eines der am höchsten bewerteten Startups der Welt. Zuletzt sprach das 2009 gegründete Unternehmen von einer Bewertung von 62 Milliarden Dollar. Ein Börsengang ist für 2019 angepeilt.
am/dpa