Was dazu fehlt sind noch immer die nötigen technischen Lösungen auf Seiten der Werbungtreibenden. Dazu zählen Consent-Management-Systeme und wertversprechende Use-Cases, die einen Mehrwert für den Nutzer bringen. In erster Linie müssten die Unternehmen daher verstehen, dass Nutzerdaten dem User gehören und er künftig aktiv bestimmen wird, was damit geschieht "Unternehmen, die das verstanden haben, werden sicher auch passende Lösungen anbieten, in den Dialog mit dem Nutzer gehen und echte Mehrwerte liefern können, die sicher weit über Werbung und Tracking hinaus gehen", so Haller.

Als zunächst negativer Nebeneffekt werden durch das aktive Einholen der Nutzerzustimmung viel weniger Cookies gesetzt. Die Matchrates beim Cookie- und ID-Abgleich werden daher sinken und die Personalisierung von Ads erschweren. Doch am Ende - das ist sich Haller sicher - zahlt sich die Mühe aus. "In all der Diskussion über Daten und Cookies sehe ich neben den Hürden, die damit einhergehen, auch eine große Chance für die Werbewirtschaft." Mit der neuen Cookie-Richtlinie bekommen sie die Chance endlich aus dem "Wilden Westen der Cookies" herauszukommen und mit Daten und dem Nutzer auf Augenhöhe umzugehen. "Das ist längst überfällig."


Autor: Irmela Schwab

ist Autorin bei W&V. Die studierte Germanistin interessiert sich besonders dafür, wie digitale Technologien Marketing und Medien verändern. Dazu reist sie regelmäßig in die USA und ist auf Events wie South by Southwest oder der CES anzutreffen. Zur Entspannung macht sie Yoga und geht an der Isar und in den Bergen spazieren.