Die Kampagne bindet auch andere Künstler auf der Plattform ein: Sie können Teil der Kampagne werden, indem sie ihre Werke unter dem Hashtag #SCFIRST hochladen. Aus diesen Tracks trifft Soundcloud eine Zufallsauswahl und promoted sie über die zur Verfügung stehenden Kanäle, zum Beispiel eine "First on Soundcloud-Playlist" auf der Startseite. Die Musiker haben so die Chance, ein größeres Publikum zu erreichen. So sieht das auf Twitter aus:

"Soundcloud unterscheidet sich von anderen Massen-Streaming-Plattformen wie Spotify dadurch, dass der Fokus auf den Nachwuchskünstlern liegt", sagt CEO Kerry Trainor. Künstler zahlen für Services und Tools zwischen etwa 70 und 130 Euro Abogebühren jährlich - je nachdem welche Pakete sie in Anspruch nehmen. Dazu zählt beispielsweise auch die Vermittlung von Markenpartnerschaften. Das Kerngeschäft mit den inzwischen über 10 Millionen Künstlern sei profitabel und erziele "gesunde Margen", sagt Trainor.

Trotzdem bleibt 2018 ein Jahr der Investments. Nachholbedarf gibt es vor allem beim Publikumsverkehr. Das Streaming-Modell (Abo-Flatrate und kostenfreies werbefinanziertes Modell) ist trotz des umfassenden Katalogs von inzwischen über 180 Millionen Tracks von Independent-Künstlern und aus dem Katalog der Major Labels noch nicht profitabel: "Am Hörer-Produkt werden wir 2018 noch arbeiten", kündigt Trainor an.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.