Wettbewerbswidrige Preisabsprache in den USA:
Streit um E-Books: Apple muss 450 Millionen Dollar zahlen
Apple hat den jahrelangen Streit um den Vorwurf wettbewerbswidriger Preisabsprachen bei E-Books endgültig verloren.
Apple hat den jahrelangen Streit endgültig verloren. Der Vorwurf: wettbewerbswidriger Preisabsprachen bei E-Books. Der Oberste Gerichtshof der USA wies einen Berufungsantrag des Unternehmens ab, ohne ihn zu verhandeln. Damit muss der Konzern gemäß einem 2014 ausgehandelten Vergleich 450 Millionen Dollar zahlen. 400 Millionen Dollar davon sollen an US-Verbraucher gehen - als Kompensation für ihre unnötig hohen Ausgaben.
Der Fall begann mit einer Klage des US-Justizministeriums gegen Apple und fünf Verlage. Als Apple im Frühjahr 2010 zur Markteinführung seines iPad-Tablets auch einen E-Book-Store starten wollte, war Amazon die dominierende Kraft auf dem Markt. Der Online-Händler verkaufte elektronische Bücher zum Teil mit deutlichen Rabatten und unter dem Einkaufspreis.
Apple bot den Verlagen hingegen ein sogenanntes "Agentur-Modell", das im Kern der deutschen Buchpreisbindung ähnelt: Sie selbst bestimmten den Preis der E-Books. Mit Rückenwind des Apple-Deals setzte die Buchbranche das System auch bei Amazon durch.
Das US-Justizministerium warf Apple und den Verlagen daraufhin im April 2012 vor, sie hätten mit illegalen Absprachen höhere Preise durchgesetzt. Dabei bezogen sie sich auch auf E-Mails des 2011 verstorbenen Gründers Steve Jobs. Die Buchkonzerne legten den Konflikt mit Vergleichen bei. Apple ließ es dagegen auf einen Prozess in New York ankommen - und verlor. Der Konzern musste unter anderem einen vom Gericht eingesetzten Aufseher zulassen. Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil im vergangenen Jahr.