Studie: Reiseanbieter vernachlässigen neue Medien
Für die meisten Menschen ist das Internet längst ein unentbehrlicher Ferienratgeber. Auf die zunehmende Verbreitung von Smartphones und sozialen Netzwerken sind jedoch nur die wenigsten Reiseunternehmen vorbereitet, fand eine Studie der Münchner Agentur Peppermind heraus.
Sich im Internet über Reiseziele zu informieren, gehört für die meisten Menschen längst zum Alltag. Die Münchner Agentur Peppermind wollte es genauer wissen und startete zusammen mit der Hochschule Fresenius eine Umfrage unter 166 Besuchern der Tourismusmesse Free und siebzig Firmen, die auf der ITB in Berlin ausstellten. Die Fragestellung: Wie gut passen Angebot und Nachfrage im Online-Tourismusmarkt zusammen?
Ihre Antwort: Gut im traditionellen Web, schlecht bei den neuen Online-Medien. 82 Prozent der befragten Verbraucher suchen eine Reisewebsite zur Urlaubsplanung auf und sogar 92 Prozent eine Bewertungsplattform.
In den Ferien nutzen 38 Prozent ihr Smartphone, dreißig Prozent einen Laptop und immerhin schon zwanzig Prozent einen Tablet-PC. Auf standortbezogene Reise-Apps, denen Verbraucher das größte Zukunftspotenzial zusprechen, stoßen sie dabei aber noch sehr selten, denn erste jede zehnte der befragten Firmen bereitet ihre im stationären Internet druchaus vorhandenen Vor-Ort-Informationen für die mobile Nutzung auf.
Ungenutzt durch Reisefirmen sind bisher auch die großen Möglichkeiten, die das Social Web bietet. Für die meisten Menschen sind nämlich laut Studie die Empfehlungen von Freunden und Bekannten am allerwichtigsten für ihre Urlaubspläne. In Relation zu der wachsenden Bedeutung von Facebook, Google Plus & Co gesetzt, ist die Tourismusbranche drauf und dran eine große Chance zu verpassen: „Die Rückmeldungen und Wünsche der Konsumenten werden von den Unternehmen derzeit kaum genutzt", fasst Kay Liedl von Peppermind die Ergebnisse der Studie "Tourismus 2011" zusammen. "Dabei können die Firmen das Feedback heute viel einfacher und schneller analysieren und für eine verbesserte Produktqualität oder für eine passende Produktgestaltung und Kommunikation nutzen."