Datenleck:
Telefonnummern bei Facebook für Werbekunden zugänglich?
Ein Sicherheitsleck bei Facebook hat theoretisch den Werbekunden Zugang zu Telefonnummern einzelner Nutzer ermöglicht. Weitere Lecks halten Experten für wahrscheinlich.
Ein Eldorado für Werbekunden? Weil Facebook eine Sicherheitslücke nicht geschlossen hatte, hätten Werbekunden im vergangenen Sommer in der Datenbank des Marketing-Tools spazierengehen können und beispielsweise die Telefonnummer von Facebook-Nutzern herausfinden können. Allerdings ist der Aufwand, um an nur eine einzelne Telefonnummer zu kommen sehr hoch, wie Forscher, die das Datenleck in Facebooks-Marketingtool aufdeckten, angaben. Sie hatten auf die Schwierigkeiten in einem Paper schon im Mai 2017 hingewiesen.
Nach Angaben von Facebook wurde das Leck im Dezember geschlossen. Nach internen Untersuchungen sei die Lücke niemals ausgenutzt worden. Das soziale Netzwerk zahlt Dritten Prämien, wenn diese sie auf Sicherheitslücken hinweisen. Auch die Forscher, die das Telefonnummern-Datenleck aufgedeckt haben, haben das innerhalb dieses Programmes gemeldet.
Facebook hat in seinen Datenschutzrichtlinien festgelegt, dass Telefonnummern von Nutzern nicht an Dritte weitergegeben werden. Diese werden lediglich für Autorisierungszwecke benutzt. In einem Post in Facebooks Newsroom von November heißt es deshalb auch zu den Werberichtlinien des unternehmens: "Wir verkaufen keine persönlichen Informationen wie Namen, Facebook-Beiträge (Fotos, Videos, etc.), E-Mail-Adressen oder Telefonnummern. An niemanden."
Experten wie Krishna Gummadi, ein Angestellter des Max-Planck-Instituts, der das Datenleck mit identifizierte, glauben nicht, dass das letzte Leck gewesen ist. Gegenüber "Wired" sagte er auch, warum: "Facebook hat Daten von einer großen Menge an Leute und macht diese für die Werbekunden mit einem sehr Feature-reichen Tool verfügbar."