"Wenn ein Job von Maschinen gemacht werden kann, heißt es nicht, dass das auch passiert", schränkte Goldin ein. Ein Beispiel seien Kassierer: Ihre Aufgabe könnten schon heute Automaten übernehmen, aber es sei oft menschlicher Kontakt erwünscht. "Meine große Sorge ist nicht, ob es Jobs geben wird, sondern deren Qualität" - ob sie Menschen ein ausreichendes Einkommen bieten werden.

Amazon-Technikchef Werner Vogels betonte, dass es in Europa schnell einen wirklichen gemeinsamen Digitalmarkt mit einheitlichen Regeln und einem freien Fluss von Daten geben müsse: "Es gibt keine echten Mauern in einer digitalen Welt." Erst dann würden auch die Investitionen kommen, mit denen Europa bei digitalen Diensten Anschluss an die USA oder Asien finden könne. "Für absehbare Zeit werden innovative Dienste vor allem aus den USA, Israel und Südost-Asien kommen" - denn aktuell steckten europäische Unternehmen in Forschung und Entwicklung einen Bruchteil der Investitionen ihrer internationalen Rivalen.

In ihrem aktuellen Video-Podcast mahnte unterdessen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr Tempo beim digitalen Wandel an. Die wirtschaftliche Lage Deutschlands sei zwar "recht gut", sagte Merkel. Gleichwohl müsse sich Deutschland "an vielen Stellen auch sputen, gerade den digitalen Wandel mitzumachen - und schnell genug mitzumachen". (mit dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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