Twitter gegen Sportler: Diese Köpfe stecken hinter Tweethletes
Drei Mitarbeiter der dänischen Digital-Agentur Netpeople haben das Projekt Tweethletes gestartet und wollen mit dem Kurzmitteilungsdienst die Sprinter während der Olympischen Spiele in London schlagen. W&V Online hat sich auf die Suche nach den Machern gemacht.
Seit dem vergangenen Wochenende laufen die Olympischen Spiele - die Leichtathletikwettbewerbe sind noch nicht gestartet, doch die Vorbereitungen für die Tweethletes laufen bereits. Mithilfe des Kurzmitteilungsdienstes Twitter wollen die Tweethletes die schnellsten Männer auf der 100-Meter-Bahn schlagen. 4000 Tweets braucht es, um Tweets mit einer Länge von hundert Meter zu generieren. Und das alles in weniger als zehn Sekunden. Doch wer sind die Macher hinter dem Social-Media-Experiment?
Der kreative Kopf heißt Joakim Norman. Der 29-Jährige ist Art Director bei der dänischen Digital-Agentur Netpeople. Gemeinsam mit seinen Kollgen Thorkild Bjerre (CD) und Nicole Saahl (Key Account Managerin) und mit Hilfe der Kopenhagener Produktionsagentur Molamil hat er die Idee ausgearbeitet und umgesetzt. "Es handelt sich nicht um Werbung, wir machen das nur aus der Freude daran", sagt Norman. "Tweethletes ist ein Experiment." Man wolle der digitalen Community etwas zurückgeben - um Geld geht es bei dem Projekt nicht, nur um Herzblut und Leidenschaft.
Aktuell hat Tweethletes aber erst knapp 150 Follower. Am Samstag, 5. August, geht das Finale im 100-Meter-Lauf in London über die Bühne - bis dahin sollen die tweetenden Athleten im Idealfall mehrere tausend umfassen. Für Tweethletes gilt es also, Mitmacher zu akquirieren, die sich für Sport begeistern. "Je näher das Rennen kommt, desto mehr Follower wollen wir akquirieren", wünscht sich Norman.
Ob das Projekt gelingt oder nicht, das sieht der Däne einigermaßen entspannt. Auch wenn er sich wünscht, dass es am Ende gelingt: "Es könnte uns allen eine Vorstellung davon geben, wie die Menschen in der Zukunft mit Sportereignissen interagieren können und wollen."
Technisch sind die Dänen gerüstet. Wenn der Startschuss in London abgegeben wird, dann sorgt ein solider Server dafür, dass alle Tweets eingehen und nach Möglichkeit die Sprinter übertrumpfen. "Wenn wir genug Tweets für 100 Meter haben, dann vergleichen wir die Zeit, in der die Tweets eingegangen sind, mit der Zeit der Athleten", sagt Norman.
Egal ob die Tweethletes am Ende den Sprintern das Wasser reichen können oder nicht - was nach dem 100-Meter-Sprint kommt, weiß Norman jetzt noch nicht. "Wenn irgendjemand eine Idee hat, was danach kommen könnte, sollte er uns kontaktieren", so Norman. Im schlechtesten Fall schließt er das Projekt ab und widmet sich neuen Dingen.