Ralph Dommermuth:
United-Internet-Chef: Mobilfunkpreise werden wohl nicht sinken
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will anscheinend keine Preisschlacht anzetteln. Stattdessen schmiedet er IP-TV-Pläne.
Nach der Drillisch-Übernahme geht der Chef des Telekommunikationskonzerns United Internet, Ralph Dommermuth, nicht von niedrigeren Mobilfunkpreisen aus. "Telekommunikationsinfrastruktur zu bauen und zu erhalten ist teuer. Das muss auch bezahlt werden", sagte der Manager dem "Handelsblatt". "Daher glaube ich nicht, dass die Mobilfunkpreise demnächst signifikant sinken werden."
Dommermuth betonte aber das seiner Meinung nach bessere Preis-Leistungs-Verhältnis: Schließlich bekämen die Kunden immer mehr Leistung wie höhere Bandbreiten und größere Datenvolumen. Das sei auch eine "ständige Preissenkung". So werde die Marke 1&1 zum Jahresende eine eigene IP-TV-Plattform launchen.
Am Freitag hatte United Internet (1&1, GMX, Web.de) angekündigt, den Rivalen und Mobilfunkanbieter Drillisch (Smartmobil, Yourfone) in einem Milliardendeal übernehmen zu wollen. United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will so eine starke vierte Kraft im deutschen Telekommarkt neben den Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland etablieren.
"Beide Unternehmen wachsen gut - und das soll auch so bleiben", sagte Dommermuth dem "Handelsblatt". "Daher sind wir weiter Angreifer. Wir wollen keine Marktanteile verteidigen, sondern Marktanteile gewinnen."
Nachdem die Übernahme des Konkurrenten Drillisch an der Börse gefeiert wurde, hatten die nachgeschobenen Quartalszahlen von United Internet am Freitagabend jedoch etwas Ernüchterung gebracht. Der Umsatz kletterte auf 989,2 Millionen Euro. Das Geschäft mit Werbeanzeigen auf Internetseiten entwickelte sich schlechter als geplant, dazu dämpfte das Projektgeschäft der Glasfasertochter Versatel. (mit dpa)