Aus Sicht von Dommermuth kostet ein flächendeckender Glasfaserausbau eher 80 Milliarden Euro. "Jede Telekommunikationsgesellschaft, die sich an diesem Bündnis beteiligen möchte, würde entsprechend ihrem heutigen Marktanteil Kapital in die Gesellschaft einzahlen", sagte er der "Welt am Sonntag". Würden die Unternehmen zehn Milliarden Euro einzahlen und die Summe mit Fördermitteln um weitere zehn Milliarden aufgestockt sowie die Netzgesellschaft weitere zehn Milliarden Euro Kredite aufnehmen, stünden 30 Milliarden Euro bereit. Bereits vorhandene Infrastruktur sollte die Netzgesellschaft anmieten.

Telekom: Allianzen sind längst geschlossen

Bei der Deutschen Telekom kommt die Forderung Dommermuths nicht so gut an. "United Internet muss statt vieler Worte endlich den Spaten in die Hand nehmen. Die Glasfaser ausbauenden Unternehmen sind längst weiter. Die Idee, mit Kooperationen den Glasfaser-Ausbau zu beschleunigen, hatten wilhelm.tel, Deutsche Glasfaser, M-Net, Stadtwerke Neumünster, Net Cologne, Ewetel und Deutsche Telekom schon vor einem halben Jahr. Wir haben entsprechende Allianzen bereits geschlossen. 1&1 bleibt eingeladen, sich daran zu beteiligen." In der Erklärung zu den Kooperationen heißt es: "Die unterzeichnenden, investitionswilligen Unternehmen sind in Deutschland die wesentlichen Treiber des Glasfaserausbaus bis in die Häuser und Wohnungen. Wir sind bereit, den Ausbau von FTTH/B Netzen in Deutschland voranzutreiben und die Ziele der Politik zu unterstützen." Man stünde gemeinsam  für 60 Prozent der Investitionen im Markt und für nahezu alle Investitionen in FTTH/B-Netze in Deutschland. Sieben Prozent der Haushalte seien angeschlossen, genutzt würde das Glasfaserkabel von nur 1,5 Prozent.