Mittelstand meets Startups :
Warum Mittelständler Nachholbedarf bei der Digitalisierung haben
Die meisten Mittelständler haben nur Zufallskontakte zu Startups. Das soll sich ändern.
Die allermeisten kleinen und mittelständischen Unternehmen (90 Prozent) hatten zwar schon einmal Kontakt mit Startups, allerdings pflegt nur ein Viertel systematisch die Verbindung zur Gründerszene.
Dabei wären systematische Verbindungen nützlich, um die Digitalisierung voranzutreiben: 40 Prozent der Mittelständler sehen Handlungsbedarf bei der Neugestaltung ihrer Produkte und Prozesse. Das ergab die Studie "Mittelstand meets Startups 2018" des RKW Kompetenzzentrums, das vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) finanziert wird.
"Es rückt mehr und mehr ins Bewusstein der kleinen und mittelständischen Unternehmen, dass sie das Thema strategisch angehen müssen", sagt Eduard Sailer. Ansonsten riskierten sie, von disruptiven neuen Geschäftsmodellen überrascht zu werden, so der Vorstandsvorsitzende des RKW-Kompetenzzentrums.
So müsse ein Werkzeughersteller beispielsweise den Trend "Mieten statt kaufen" und den Wandel zur Sharing Economy in seinem Bereich rechtzeitig erkennen können, um ihn in seinem Geschäftsmodell zu berücksichtigen.
Nachholbedarf im Austausch mit Startups haben vor allem Branchen mit langsamen Investitionszyklen wie beispielsweise der Maschinenbau.
Das wollen Mittelständler von Startups:
Neben einer persönlichen Beziehung zum Gründerteam (51 Prozent), legen mehr als ein Drittel der Mittelständler bei der Auswahl eines Kooperationspartners auch Wert auf einen Firmensitz in Deutschland.
Die Berührungsängste mit jungen Gründern haben inzwischen abgenommen: 2016 lehnte noch jedes vierte KMU die Zusammenarbeit mit Gründern unter 25 Jahre ab. Mittlerweile sagen dies nur noch zehn Prozent.
Für die Studie "Mittelstand meets Startups 2018" interviewte das RKW-Kompetenzzentrum telefonisch 250 mittlere und kleine Unternehmen aus den Branchen Information- und Kommunikation, Chemie, Pharma, Maschinen- und Fahrzeugbau.
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