Mobile Tracking:
Warum Werbungtreibende nicht über das Aus von UDID-Tracking jammern müssen
Das von Apple verordnete Aus des Trackings via Gerätekennung UDID rückt näher. Eine Adeven-Analyse zeigt, warum die Bedenken der Branche darüber unbegründet sind.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Entwickler und Werbungtreibende eigentlich möglichst genau und komfortabel Nutzer tracken wollen. Vor diesem Hintergrund sind auch Beschwerden aus der Branche darüber zu sehen, dass Apple ab 1. Mai Tracking über die UDID, also die feste Gerätekennung, untersagt. Denn, so die Argumentation, Apples Alternativ-Lösung IDFA (Identifier for Advertising) sei ja nicht verbreitet genug.
Eine Untersuchung der Mobile-Analytics-Firma Adeven zeigt, dass diese Bedenken ungerechtfertigt sind: Satte 93,8 Prozent der untersuchten Geräte liefen bereits auf dem Betriebssystem iOS6, bei dem IDFA integriert ist. Adeven hat dazu eine Million App-Installationen des vergangenen Monats ausgewertet. "Tracking ist und bleibt eine der größten Herausforderungen in Mobile, ohne richtiges Tracking wird sich auch in absehbarer Zeit die Lücke zwischen mobiler Nutzung und mobilen Werbespendings schwer schließen lassen", sagt Adeven-CEO Christian Henschel. Aus Nutzersicht mache die Unterbindung der UDID sicherlich Sinn, weil diese Lösung datenschutzrechtlich bedenklich sei. Vor allem, weil man -anders als bei Web-Cookies - die UDID nicht löschen kann. "Hier bietet Apple mit der IDFA eine Alternative, die auch von immer mehr Netzwerken unterstützt wird", sagt Henschel.
Nach Adevens Zahlen verwendeten 96 Prozent der untersuchten iPhones iOS6, bei den iPads waren es 90 Prozent. Das zeigt wieder einmal, wie gut Apples Modell der Update-Steuerung funktioniert. Neue Software-Versionen werden von den Nutzern - auch dank Notification und komfortabler Installation - sofort übernommen. Die Verwendung veralteter Versionen war früher gerade für Microsoft immer wieder ein Problem, auch bei Android stellt der - hier allerdings eher von Geräteanbieterseite bedingte - Versionswildwuchs auch für Entwickler eines der Probleme dar.