Dass Politiker Facebook auch anders nutzen können, weiß man spätenstens seit Barack Obama. Seine 23 Millionen Fans können sich täglich über das Obama-Zitat-des-Tages freuen und gleich noch Grillschürzen oder Kaffeebecher im Design des kommenden Wahlkampfes bestellen.

Wie der "Spiegel" berichtet, spricht sich Ilse Aigner in einem Brief an ihre Kabinettskollegen gegen Fanpages für Minsterien aus und steht auch den Profilen von Abgeordneten kritisch gegenüber, wenngleich das natürlich die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen sei. Ohne eigene Profile sind außer Ilse Aigner, die schon seit einem Jahr nicht mehr auf Facebook vertreten ist, Ursula von der Leyen, Thomas de Maiziére, Ilse Aigner, Annette Schavan, Dirk Niebel und Norbert Röttgen.

Warum Aigner sich nun an ihre Kabinetts-Kollegen wandte, ist allerdings nicht ganz nachvollziehbar. Nach einer Analyse von pluragraph.de, einer Plattform für Social Media Benchmarking und Social Media Monitoring im nicht-kommerziellen Bereich, hat kein einziges Ministerium den "Gefällt-mir-Button" eingebunden. Und nur zwei Ministerien haben überhaupt eigene Fanpages bei Facebook.


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.