Marktforschung:
Werbeboom bei Online-Video
Die Ausgaben für Onlinevideo-Werbung steigen dieses Jahr weltweit auf 30 Milliarden Dollar an, prognostiziert der Marktforscher WARC. Profitieren werden vor allem YouTube und Facebook.
Unternehmen werden in diesem Jahr ihre Ausgaben für Onlinevideo-Werbung deutlich erhöhen. Laut einer Prognose des britischen Marktforschers WARC geben die Werbetreibenden weltweit 2018 rund 30 Milliarden Dollar für Online-Bewegtbild aus. Das ist knapp ein Drittel mehr als 2017.
Ein Großteil des Werbegelds fließt in Social-Media-Plattformen wie YouTube und Facebook, laut WARC mehr als 80 Prozent. Zudem steigt insgesamt der Anteil von Online- Videowerbung bei den Gesamtausgaben für TV- und Bewegtbildspots. Der liegt in diesem Jahr laut WARC weltweit bei 149,2 Miliarden Dollar. 17,5 Prozent davon werden für Onlinevideo-Spots ausgegeben. 2010 lag dieser Anteil noch bei nur 1,3 Prozent.
Vor allem in Großbritannien steigen die Ausgaben für Onlinevideo-Werbung stark. Dort liegt der Anteil von Onlinevideo an den Bewegtbild-Werbespendings in diesem Jahr bei 38,2 Prozent. In den USA werde er bei 19,3 Prozent liegen, in China bei 24,7 Prozent.
Ad Fraud bremst den Video-Werbeboom nicht
Das Werbegeld folgt dem veränderten Nutzungsverhalten. Weltweit schauen immer mehr Menschen bewegte Bilder über ihre Smartphones an. Der Marktforscher schätzt, dass bis 2020 die Nutzung um 26,6 Prozent auf durchschnittlich täglich 84,1 Minuten ansteigen wird.
Der Investitionslust in Onlinevideo wird auch nicht durch die Problemthemen Fraud und unerwünschte Umfelder gebremst. Laut WARC-Analysen bestand in der ersten Jahreshälfte 2017 bei einem von zehn Online-Spots das Risiko von Negativ-Umfeldern oder Ad-Fraud.
"Der riesige und kontinuierliche Anstieg der Video-Nutzung über mobile Geräte hat die Werbedollars in die sozialen Plattformen geleitet", erklärt WARC-Daten-Analyst James McDonald. Und das, "ungeachtet der gut dokumentierten und anhaltenden Risiken rund um negative Umfelder und Ad-Fraud".