Programmatic Advertising:
Werbeverband ANA verirrt sich auf Breitbart.com
Die Intransparenz bei Programmatic Advertising hat die Association of National Advertisers schon oft bemängelt, nun wurde der US-Werbeverband selber Opfer dieser Media-Buying-Praktik.
Die Intransparenz bei Programmatic Advertising hat die Association of National Advertisers (ANA) schon oft bemängelt, nun hat der älteste Verband der US-Werbeindustrie die Tücken des automatisierten Einkaufens von Werbekontakten selbst zu spüren bekommen. Wie das Fachmagazin Ad Age berichtet, hat der Werbeverband unwissentlich zeitweise einen Banner auf der rechtspopulistischen Nachrichtenseite Breitbart.com platziert. Nach einer Beschwerde auf Twitter zog der Verband die Bannerwerbung umgehend zurück.
"Das war 100 Prozent unbeabsichtigt", erklärt die ANA auf Twitter. Gegenüber dem Fachmagazin Ad Age betont der Verband, die Platzierung sei "ein ungewolltes Ergebnis programmatischer Werbung".
ANA-CEO Bob Liodice hatte diese Media-Buying-Praktiken bei einem Event Anfang des Monats scharf kritisiert: "Wir als Führungskräfte sollten diese byzantinische, intransparente, superkomplexe Lieferkette für digitale Medien nicht akzeptieren." Keiner verstehe sie wirklich, dennoch würde die Werbewirtschaft - und offenbar auch ihr Verband - das "Biest weiter füttern" und viel Geld in einen "unproduktiven, unverwaltbaren Abgrund" fließen lassen, so Liodice. Die jüngste Erfahrung dürfte ihn in seiner Meinung bestärken.
Das Online-Banner bewarb einen Report des Marketing Knowledge Centers. Die Anzeige ist offenbar nicht Teil einer Imagekampagne des Werbeverbandes, die Anfang Oktober startete. Es ist die erste Kampagne überhaupt seit Gründung der ANA vor 107 Jahren.