Streit um Datenabgleich bei Facebook:
Whatsapp-Übernahme: EU wirft Facebook irreführende Angaben vor
EU-Wettbewerbshüter gehen wegen der Whatsapp-Übernahme gegen Facebook vor. Dem US-Konzern droht eine Geldbuße.
Facebook hat Ärger mit der EU: Die Kommission wirft dem US-Konzern irreführende Angaben bei der Übernahme von Whatsapp im Jahr 2014 vor. Die EU sagt: Facebook habe damals den Wettbewerbshüter mitgeteilt, dass es nicht möglich sein werde, einen zuverlässigen automatischen Abgleich zwischen den Benutzerkonten beider Unternehmen einzurichten.
Rund zwei Jahre nach der Übernahme hatte Facebook im Sommer 2016 angekündigt, die Dienste enger miteinander zu verzahnen. Der damalige Plan: Whatsapp gibt die Telefonnummer Nutzers sowie Informationen dazu, wie häufig der Kurzmitteilungsdienst genutzt wird, an die Mutter Facebook weiter. Seitdem steht Facebook unter Beschuss: Es schaltete sich unter anderem Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar ein.
Der Datenabgleich war allerdings nur ein Faktor, als die EU-Wettbewerbshüter die Fusion überprüften. Wegen derartiger Falschangaben werde die Genehmigung nicht widerrufen, so die Kommission. Das Unternehmen hat bis Ende Januar 2017 Zeit, um Stellung zu nehmen. Die Kommission kann eine Geldbuße von bis zu ein Prozent des Umsatzes von Facebook verhängen. (mit dpa)