Bisher konnte jeder Youtube-Neuling ab dem ersten Clip am YPP teilnehmen. Das senkte die Hürden für den Einstieg und steigerte Youtubes Werbeeinnahmen, schließlich generiert der Youtuber-Longtail Unmengen an Videoviews. Youtube wird also jetzt erst einmal mit Umsatzeinbußen rechnen müssen.

Im Fall Youtube reguliert sich der Markt ein Stück weit selbst. Das Videoportal sagt aggressiven und rechtsverletzenden Inhalten den Kampf an, auch ohne Gesetze und Strafzölle. Die Zahlungen von Geldstrafen an Länder wie Deutschland kann ein aus den USA regierter Mega­konzern schließlich theoretisch verweigern – was sollen die Staaten schon gegen Googles Übermacht unternehmen?

Aber von den großen Werbekunden ist der Konzern direkt abhängig. Die spielen ihre Macht nur bisher viel zu selten aus. 


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit Anfang 2021 Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Marken- und Transformationsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.