Zeit Online mit neuer Tablet-Strategie
Ausbruch aus dem App-Universum: Zeit Online verabschiedet sich von der Idee einer alleinseligmachenden Tablet-Anwendung und will das iPad verstärkt als Plattform für klassische Web-Inhalte nutzen.
Ausbruch aus dem App-Universum: Zeit Online verabschiedet sich von der Idee einer alleinseligmachenden Tablet-Anwendung und will das iPad verstärkt als Plattform für klassische Web-Inhalte nutzen.
Wer im Tablet-Browser Zeit.de eingibt, gelangt seit Mittwochnachmittag automatisch auf eine für iPad und andere Tablets optimierte Version der Website. "Das erste Angebot seiner Art im Wettbewerbsumfeld", versichert Christian Röpke, Geschäftsführer von Zeit Online. Die Digitaltochter des Hamburger Zeitverlages setzt dabei auf mehr Reichweite für das Portal und neue, opulente Werbeformate. "Die enormen Möglichkeiten des iPad als Surf-Device wurden in der verständlichen App-Euphorie der ersten Monate vielleicht etwas übersehen", glaubt Chefredakteur Wolfgang Blau.
Die Glaubensfrage App oder offenes Internet wollen die Zeit-Macher möglichst pragmatisch beantworten: "Es gibt Nutzer, die sich lieber an Apps orientieren und andere, die das iPad primär zum Surfen via Browser benützen", so Blau. "Für beide Nutzertypen wollen wir attraktive Angebote schaffen".
Auch die Redaktion, so Blau, profitiere in mehrfacher Hinsicht vom neuen Angebot: "Wir können unsere anspruchsvolle Bildsprache auf dem iPad noch stärker zur Geltung bringen." Das sei ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Außerdem gelinge es, durch die optimierte Präsenz auf dem iPad in andere Tageszeiten und Nutzungsräume vorzudringen: "Mit dem iPad bringen wir Zeit Online noch leichter in die Wohnzimmer, die Küchen, das Bett und das Sofa."
Dabei geht es den Hamburgern natürlich auch um Paid Content. So soll es die Digital-Ausgabe der gedruckten "Zeit" auch weiterhin nur innerhalb der Bezahl-App und im kostenpflichtigen Premium-Bereich geben.
Mehr dazu im aktuellen Kontakter Nr. 46/2010.
ht/fz