machen Frauen jünger und schneller Kariere als Männer, werden aber beim Gehalt ausgebremst – dies belegt eine anonyme Auswertung unter den 900.000 Mitgliedern von Experteer, dem Karrierdienst für Spitzenkräfte. Frauen sind danach über alle Karrierelevel durchschnittlich zwei Jahre jünger als Männer. Ein Grund hierfür ist der Zivildienst oder die Bundeswehr-Ausbildung der Männer. Doch auch abzüglich dieser Zeit haben Frauen immer noch ein Jahr Vorsprung gegenüber den Männern, wenn man den Altersunterschied über alle untersuchten Karrierelevel hinweg analysiert. Zudem erklimmen Frauen die Karriereleiter schneller als ihre männlichen Kollegen. Mit wachsendem Karrierelevel steigt der Altersunterschied zwischen den Geschlechtern: Beträgt der Unterschied bei Berufseinsteigern noch ein Jahr, liegt er bei Geschäftsführern im Mittelstand bereits bei drei Jahren. Branchen, in denen der Altersunterschied zwischen Mann und Frau im gleichen Karrierelevel am größten ist, sind beispielsweise Verkehr und Tourismus sowie der Logistik-Sektor: Die Differenz in der Position Bereichsleiter bzw. Senior Manager beträgt dort mehr als drei Jahre. In der Herstellungs- und Konsumgüter-Branche sind Bereichsleiterinnen sogar über fünf Jahre jünger als Männer in derselben Position.

Der zeitliche Vorsprung gegenüber den Männern nutzt Frauen allerdings beim Gehalt wenig: Erhalten beide Geschlechter zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn noch annähernd den gleichen Lohn, steigen die Männergehälter proportional stärker an als das Einkommen der Frauen. Generell liegt der „Pay Gap“ zwischen den Geschlechtern über alle Karrierelevel bei Experteer-Mitgliedern bei zwölf Prozent.


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Autor: W&V Redaktion

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