Denkerclubs und Business-Punks
Die Studie „Mikrotrends“ des Zukunftsinstituts zeigt, wie sich die Arbeitswelt künftig gestalten wird.
Zukunftsforscher Matthias Horx und seine Trendexperten des Kelkheimer Zukunftsinstituts haben in ihrer Studie „Mikrotrends“ wieder kleine Nischen aufgespürt, in denen laut Horx „der Schlüssel für die großen Märkte der Zukunft liegt“.
Neben Entwicklungen in den Bereichen Geschäftsidee/Pioniere, Kunden/Bedürfnisse, Marketing/Business, Innovation/Produkte sowie Lifestyle/Gesellschaft führt die Analyse auch Beispiele aus dem Sektor Beruf/Karriere an. Ein Ergebnis: Unternehmen dürfen Mitarbeiter nicht nur etwa durch monetäre Anreize motivieren, um sie bei der Stange zu halten. Die Deutsche Post etwa setzt schon lange auf Ideenmanagement aus den eigenen Reihen. Erfolgreiche Mitarbeiter kommen dort in den „Club der Denker“ und erfahren so eine hohe Wertschätzung der Konzernspitze. In anderen Firmen wird auf Wohlfühlarchitektur geachtet.
Ein weiterer Trend ist, dass Bewerber mehr als eine hervorragende Bewerbungsmappe benötigen – Flexibilität und Kreativität sind in Zukunft gefragt. So verbreiten sich in den USA, England und Australien Praktikums- und Jobauktionsbörsen, auf denen sich Arbeitnehmer präsentieren können. Die Studie führt auch außergewöhnliche Beispiele an: In der Türkei mussten sich Bewerber für die raren Stellen in einem Kohlebergwerk erst einmal einem Fitness-Test unterziehen.
Auch die Unternehmenskultur wird von einem neuen Nischen-Trend befeuert – dem Rock-’n’-Roll-Management. So gibt es seit Kurzem aus dem Gruner & Jahr-Verlag das Wirtschaftsmagazin „Business Punk“, das schräge Themen und Menschen mit Ecken und Kanten vorstellt. Die Botschaft: Arbeit, Rebellion und Spaß passen prima zusammen. (kawi)