Arbeitsplatzabbau:
Gefeuert per Google Hangouts
Die Amazon-Tochter Twitch hat ihre eigene Art, Mitarbeiter zu feuern. "We got amazon’d", sagen die Betroffenen.
Das Live-Streaming-Videoportal Twitch, eine Amazon-Tochter, hat rund 25 Arbeitsplätze im Marketing und bei seinem Content-Team Twitch Studios abgebaut. Die Maßnahme hätte bei einer Gesamtmitarbeiterzahl von etwa 1500 und einem noch relativ jungen Unternehmen, das sich den Marktgegebenheiten anpassen muss, wohl kaum Aufmerksamkeit in der Branche erregt. Zumal sich Twitch beeilte zu erklären, dass es im Zuge einer "aggressiven Wachstumsstrategie" noch in diesem Jahr die Zahl der Arbeitsplätze um 30 Prozent erhöhen wolle.
Es war aber die Art und Weise, wie die ganze Angelegenheit ablief, die dann doch für erheblichen Wirbel sorgte und von zahlreichen US-Medien aufgegriffen wurde. So berichtete der E-Sports-Insider Rod Breslau, dass die Kündigungen vom neuen Twitch Vice President of Content Michael Aragon ausgesprochen wurden. Der war dabei aber gar nicht in seinem Büro, sondern kommunizierte mit mehreren der Betroffenen, von denen einige seit der Twitch-Gründung 2011 für das Unternehmen arbeiteten, über den Videokonferenz- und Instant-Messaging-Dienst Google Hangouts. Während des Kündigungsgesprächs wurde ihnen mitgeteilt, dass sie ihren Arbeitsplatz mit sofortiger Wirkung zu verlassen hätten.
Laut Breslau kommentierte einer der Betroffenen: "We got amazon’d. Sad day." Amazon hatte Twitch mit Hauptsitz in San Francisco 2014 für 970 Millionen Dollar übernommen. Die Plattform, die vor allem zur Live-Übertragung von Videospielen genutzt wird, hat täglich rund 15 Millionen Unique Visitors.