Insgesamt 4,5 Semesterwochenstunden Präsenz, aufgeteilt in eine Doppeleinheit (3 Std.) und eine Einzeleinheit (1,5 Std.). Zusätzlich etwa 1,5 bis 3 Stunden an Hausaufgaben oder Nachbereitung.

Für die verschiedenen Themen sind diese Zeiträume vorgesehen: Digitale Strategie und Strategiemodelle 3 Wochen, für SEO und SEA ca. 6 Wochen, für Social 4 Wochen und für Reflektion 2 Wochen. Am Ende steht eine 1,5-stündige Klausur.

Zu jedem digitalen Theorieblock gibt es praktische Aufgaben, die eines der behandelten Themen vertiefen. In unserem Testformat wird direkt mit echten Tools, echten Daten und echtem Geld gearbeitet, die für die Unternehmen relevant sind. In diesem Fall standen ca.  12.000 Euro Media-Budget zur Verfügung arbeiten, das die Firmenpartner spendiert haben. Hier war es extrem wertvoll für uns, dass erfahrene Digitalexperten wie Mario Bertsch von dm und Lisa Leichtlein von Oddity einige ihrer Insights mit uns geteilt haben.

Sind die Blöcke fix?

Nein, stattdessen wollen wir ein System entwickeln, dessen Kern die ständige, systematische Erneuerung ist. Es sind auch im Digitalen Linien erkennbar wie etwa Arbeit mit Daten, Automatisierung, Service Design, Agilität – vieles erneuert sich aber auch fortwährend.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem ersten Jahrgang?

Die Veranstaltung gibt es seit ca. 1,5 Jahren. Sie wurde aber kontinuierlich weiter entwickelt und umgebaut. In dieser Form war es eine Premiere. Der Jahrgang besteht aus 50 Studierenden. Die Vorlesung wurde ca. 3 Monate vorab vorbereitet auf Basis von Daten, z.B. einer Linkedin Studie – aber auch internen qualitativen und quantitativen Erhebungen. Die Kernfrage lautete: Was ist heute relevant für digitales Marketing. Künstlicher Ballast oder veraltete Inhalte wurden wieder entfernt. So sind z.B. die radikale Fixierung auf Mobile und Daten zentral.

Geht es weiter? Kommen neue Partner dazu?

Ja. Wir möchten verschiedene neue Partner einbinden und z.B. aus dem Segment Software, Banken und Versicherungen das Thema Blockhain und seine Implikationen für das Marketing zum einen in die Lehre, zum anderen stärker in die Forschung integrieren. Derzeit finden z.B. Gespräche mit SAP hierzu statt.

Wie sind die Unternehmen eingebunden?

Alle Veranstaltungen finden an der Hochschule statt. Es gibt auch keine "Praxisphasen", sondern ein ständiges Oszillieren zwischen Theorie und Praxisblöcken. D.h. Praxis und Theorie sind immer Teil der wöchentlichen Einheiten. Die Unternehmen helfen uns in der Diskussion vor der Veranstaltung herauszuarbeiten, was der Kern dessen ist, was benötigt wird. Während der Veranstaltung stellen die Unternehmen gekapselte Tools zur Verfügung. Zum Beispiel schauen wir gemeinsam auf einen "echten" Account. Zudem arbeiten wir mit den Spezialisten zusammen, die z.B. Gruppenarbeiten mit dem Professor gemeinsam beurteilen. Wichtig ist die Intensität der Zusammenarbeit. Es hat keinen Projekt- sondern eine Art Bootcamp-Charakter.

Welche Voraussetzungen für Interessenten gibt es?

Der Kurs ist für Studierende des Studiengangs Werbung und Marktkommunikation der HdM und der Schwesterstudiengänge. Voraussetzung sind insofern die Prüfungsvorleistungen aus den Vorsemestern. Im Kurs selbst hilft vor allem Neugier und ständiges Hinterfragen des Digitalen. "Warum verhält sich eine Kennzahl so?",  "Was passiert, wenn Werbemittel programmatisch generiert werden?" oder "Wie entscheidet ein Bidding-System?"

Haben auch Berufstätige eine Chance? 

Ja, nach der Auswertung des jetzigen Kurses soll der HdM-Kurs auch berufsbegleitend für Professionals angeboten werden.


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.