Chancengleichheit für Ost und West:
McDonald's auf Nachwuchs-Suche
Junge Menschen in Deutschland schätzen ihre beruflichen Chancen im Westen besser ein als im Osten - das geht aus einer aktuellen Ausbildungsstudie der Fastfood-Kette McDonald's hervor.
Junge Menschen in Deutschland schätzen ihre beruflichen Chancen im Westen besser ein als im Osten. So ein Ergebnis der vierten McDonald's Ausbildungsstudie, die das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) durchgeführt hat.
Westdeutschland erscheint für die große Mehrheit von 87 Prozent der Befragten 14 bis 25-Jährigen als attraktiver Arbeits- und Ausbildungsort. Dabei unterscheidet sich die Einschätzung zwischen Jugendlichen in Ost und West kaum. Anders sieht es in der Bewertung des Ostens aus. Immerhin noch 64 Prozent der ostdeutschen jungen Erwachsenen sind der Meinung, dass ihre Region zum Arbeiten oder für eine Ausbildung ein attraktiver Standort sein kann. Aber nur knapp ein Drittel der westdeutschen Befragten teilt diese Meinung.
In Westdeutschlands erhoffen sich die jungen Menschen bessere Verdienstmöglichkeiten, ein größeres Angebot an Arbeitsplätzen und rechnen mit einer höheren Lebensqualität. Ostdeutschland dagegen überzeugt mit verfügbarem Wohnraum und einem guten Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Aber nur zwei Prozent der Ostdeutschen sehen in ihrer Region die besseren beruflichen Zukunftschancen. Im Kontrast dazu steht der Wunsch von knapp 60 Prozent der ostdeutschen jungen Menschen danach, in ihrer Region bleiben zu können.
McDonald's nutzt die Studie, um sich selbst als attraktiver Arbeitgeber vor Ort zu positionieren und eine gesellschaftliche Bedeutung der eigenen Mitarbeiter-Suche abzuleiten: "Eigene berufliche Wünsche und Lebensträume verwirklichen zu können, muss überall in Deutschland möglich sein", schreibt Holger Beeck, Vorstandsvorsitzender von McDonald's Deutschland in der Studie. Er selbst stammt aus Halle an der Saale und verließ 1984 die DDR. Dass das negative Bild des perspektivlosen Ostens weiterhin in den Köpfen der jungen Menschen existiert und zwar unabhängig davon, wo sie aufgewachsen sind, wertet er als "kein gutes Signal".
Jugendlichen in Ost und West machen sich gesellschaftlich über unterschiedliche Dinge Sorgen. So machen sich junge Westdeutsche mehr Gedanken über den Klimawandel, bezahlbaren Wohnraum und darüber, dass die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zunimmt. Umgekehrt sorgen sich die unter 25-jährigen Ostdeutschen weit überdurchschnittlich darum, dass der Islam in Deutschland an Einfluss gewinnt, dass Deutschland in einen Krieg hineingezogen werden könnte und dass Gewalt und Kriminalität zunehmen. Zudem ist ihr Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Institutionen etwas stärker ausgeprägt als im Westen. Noch weniger als die junge westdeutsche Generation vertrauen die jungen Ostdeutschen darauf, dass die Politik die Interessen ihrer Generation ausreichend berücksichtigt.
"Hier können wir als Arbeitgeber ansetzen und den Jugendlichen dort Zukunftschancen und berufliche Perspektiven bieten, wo sie und ihre Familien leben. Dabei gilt es heute noch konkreter zu zeigen, was eine gute Ausbildung ausmacht – egal ob in Ost oder West, ob betrieblich oder akademisch", betont Sandra Mühlhause, Personalvorstand von McDonald's Deutschland.