Global Senior Manager Offline Marketing (f/m/d)

Branchengerüchten zufolge will die Agentur FCB ihren Ende des Jahres auslaufenden Werbevertrag nicht verlängern. Die Agentur bezichtigt den Konzern der Homophobie. Jetzt meldet sich Beiersdorf zu Wort.
Text: Belinda Duvinage
27. Juni 2019
Foto: Beiersdorf AG
Die Interpublic-Tochter FCB und Nivea gehen zukünftig tatsächlich getrennte Wege: Zuerst war es nur ein internes Memo, in dem FCB-CEO Carter Murray seinen Mitarbeitern gegenüber offenbarte, dass die Agentur ihren Ende des Jahres endenden globalen Werbevertrag mit Nivea nicht verlängern will. Jetzt bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Beiersdorf AG gegenüber der W&V, dass die langfristige Geschäftsbeziehung tatsächlich zu Ende geht: "Der tiefgreifende Wandel der Konsumgüterindustrie und der Agenturlandschaft in den letzten Jahren hat zu einer Überprüfung des aktuellen Agenturmodells für die Marke Nivea geführt."
Deshalb habe sich Anfang des Jahres Beiersdorf tatsächlich dazu entschlossen, einen Pitch-Prozess für die größte globale Marke vorzubereiten und einzuleiten. "Nach dem Start unserer neuen Unternehmensstrategie C.A.R.E.+ im Februar, ist nun auch der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang in der Markenführung und Kreativarbeit von Nivea", heißt es von Unternehmensseite.
Man könne zwar nachvollziehen, räumt die Sprecherin ein, dass Emotionen und Interesse geweckt werden, wenn eine langfristige Geschäftsbeziehung zu Ende geht: "Aber bitte verstehen Sie, dass wir Spekulationen zu den Hintergründen nicht weiter kommentieren möchten."
Laut dem Branchenblatt Ad Age ist die Ursache für die Trennung ein Streit über den Umgang mit dem Thema Homosexualität. Angeblich wies Nivea einen Bildvorschlag der Agentur zurück, der zeigt, wie sich die Hände zweier Männer berühren. Ein Nivea-Mitarbeiter soll dazu in einem Gespräch mit FCB-Kreativen, von denen einer homosexuell ist, sinngemäß gesagt haben, man mache bei Nivea nichts Schwules. Eine offizielle Stellungnahme von FCB gibt es bislang nicht.