Assistant Manager (w/m/d) Sales Planning

Einem miesen ersten Quartal könnte ein katastrophales zweites folgen. Da helfen auch die Kostensenkungen nichts. Die Aussichten der Lufthansa sind alles andere als ermutigend. Regulär geflogen wird wohl noch lange nicht.
Text: Annette Mattgey
24. April 2020
Foto: Lufthansa
Bereits im ersten Quartal hinterlassen die Reisebeschränkungen aufgrund des Coronavirus ihre Spuren in der Lufthansa-Bilanz. Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,8 Milliarden Euro) - nach den soeben veröffentlichten, vorläufigen Zahlen. Allein im März sackte der Umsatz um knapp 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise 47 Prozent ab.
Mit Kostensenkungen ließ sich das Minus nicht wettmachen. Lufthansa hat bereits frühzeitig die Reißleine gezogen und Flugzeuge stillgelegt sowie den Flugbetrieb der Linie Germanwings aufgegeben. Werbung und Marketing hat der Konzern ebenfalls auf ein Minimum zurückgeschraubt. Neben einem Einstellungsstopp versuchte die Fluglinie, die Personalkosten zu drücken, indem sie ihren Mitarbeitern unbezahlten Urlaub angeboten hat.
Trotz dieser Maßnahmen rechnet die Lufthansa beim Vorsteuerergebnis (Adjusted EBIT) mit einem Verlust von um die 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: -336 Millionen Euro). Vielleicht muss die Lufthansa am Ende sogar einen weit höheren Verlust ausweisen - etwa aufgrund der negativen Wertentwicklung von Treibstoffabsicherungen.
Solange der Flugbetrieb weiter eingeschränkt bleibt, ist auch kein Ende der finanziellen Flaute in Sicht. Derzeit ist nicht absehbar, wann die Konzernairlines ihren Flugbetrieb wieder über den aktuell geltenden Rückkehrer-Flugplan hinaus aufnehmen können.
Der Konzern erwartet deshalb im zweiten Quartal einen erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal.
Die verfügbare Liquidität der Lufthansa Group beträgt aktuell rund 4,4 Milliarden Euro - noch. Sie könnte weiter schrumpfen. Dafür sind Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aus Lieferungen und Leistungen und aus Kundenanzahlungen für Tickets mittlerweile stornierter Flüge verantwortlich.