Content-Manager eCommerce (m/w/d)

Die vergangenen Wochen haben alte Gewohnheiten radikal verändert. Das hat viel Stress erzeugt, doch für die Zukunft der Arbeit und der Welt waren sie ein wichtiger Wendepunkt.
30. April 2020
Foto: Getty-Images
Hat die Krise vielleicht auch ihre guten Seiten? Lernen wir gerade mehr aufeinander zuzugehen, weil wir uns voneinander fernhalten müssen? Der gesellschaftliche Umgangston hat sich verändert, auf den Straßen, in den Supermärkten, überall, wo Menschen sich noch öffentlich begegnen dürfen. Rücksichtnahme und ein tief empfundenes Lächeln sind heute an genau jenen Orten die Regel, wo früher verhuschtes Ignorieren die Atmosphäre bestimmte. Und auch in der Arbeitswelt macht ein neuer Tonfall die Runde, zuvorkommender, höflicher, persönlicher ist er geworden. Fast ist man geneigt, von einem neuen Humanismus zu sprechen.
Aber die Veränderungen kamen nicht von einem Tag auf den anderen, sie schlichen sich langsam, anfangs fast unbemerkt in unseren Alltag ein, machten ihn in vielerlei Hinsicht angenehmer. Kaum noch ein Hupen ist auf den Straßen zu hören, Radfahrer donnern nicht mehr um Haaresbreite vorbei und in den Wohnungen sitzen Menschen an ihren Computern, viele davon mit Kindern im Nebenraum und manchmal auch im gleichen Zimmer. Auch alle 50.000 Salesforce-Mitarbeiter und viele Kunden arbeiten im Moment von zu Hause aus – und sind hoch motiviert und kreativ bei der Sache. Die Frage, die sich stellt: Wie können wir das Beste aus dieser schweren Zeit in eine künftige Arbeitswelt mitnehmen? Und wie wird das Arbeiten nach der Krise aussehen? Denn es betrifft uns alle, keine Branche ist von den gesetzlichen Einschränkungen verschont.
Wie das Marktforschungsunternehmen Gartner in einer aktuellen Umfrage mit weltweit 800 Personalchefs herausgefunden hat, haben 88 Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeiter aufgefordert, aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Was bleibt von diesen Erfahrungen nach der Krise? Aus Gesprächen mit Stakeholdern und aus der täglichen Arbeit, vor allem aber aus einem riesigen Schatz an Insights von Kunden, die bei Salesforce als wichtigster Inputgeber gelten, hat das Unternehmen Learnings gezogen, die in der Arbeitswelt von morgen entscheidend sind:
Handeln Sie proaktiv! Das gelingt am besten, wenn man selbst aus Kundensicht denkt, sich in ihn hineinversetzt. Was braucht er genau jetzt? Wie kann ich ihm helfen, seine Probleme zu lösen? Die Kunden wissen es zu schätzen, wenn sie Informationen nicht selbst suchen müssen, sondern diese zu ihnen kommen. Was sich in der Krise bewährt hat, sollte danach erst recht Gültigkeit haben. Geben Sie Änderungen oder Entwicklungen, die Ihr Unternehmen betreffen, schnell an Ihre Kunden weiter, per E-Mail, SMS, Chatbots oder Overlays auf Ihrer Homepage.
Halten Sie auch Ihre Mitarbeiter stets bestens informiert! Businesspläne, Ziele und Maßnahmen müssen so transparent sein, dass alle Mitarbeiter jederzeit auf dem neuesten Stand sind. Das schafft nicht nur Vertrauen, sondern ermöglicht es gerade in Zeiten großer Veränderungen schnell zu reagieren. Eine schnelle und offene Mitarbeiterkommunikation, in diesen Zeiten unabdingbar und eine der wesentlichen Ursachen des bruchlosen Wechsels ins Homeoffice, gibt intern Halt und fördert die Motivation. Auch Salesforce-Mitarbeiter erhalten von überall aus eine einheitliche Sicht auf den Kunden – quer über alle Abteilungen und Funktionen.
Nutzen Sie die Erfahrungen aus Video-Konferenzen und Online-Events! Alle reden über Video-Tools, und alle nutzen sie. Aber der Boom von Slack, Zoom & Co. deutete sich schon viel früher an. Cisco prognostizierte bereits vor zwei Jahren, dass Video 2022 für 82 Prozent des Datenverkehrs im Internet verantwortlich sein wird. Der Push war unvorhersehbar, aber jetzt ist er da und er hat unsere Art zu kommunizieren schon jetzt grundlegend verändert. Wer seine Kunden nicht physisch zusammenbringen kann, braucht Alternativen. So haben auch Salesforce-Mitarbeiter eine geplante Präsenzveranstaltung innerhalb von nur zehn Tagen in ein Online-Event verwandelt, das 13.000 registrierte Nutzer anzog und 80.000 Live-Views generierte. Der Grund für den Erfolg: Neue Prioritäten wurden gesetzt und sowohl Anzahl als auch Dauer der Einzelveranstaltungen reduziert und an die neuen Übertragungswege angepasst.
Schnelligkeit und Transparenz haben sich in diesen Wochen mehr denn je als die wichtigsten Kennzeichen einer gelungenen Kommunikation erwiesen, neben der regelmäßigen Information für alle Beteiligten, intern wie extern, unter Benutzung aller digitalen Kanäle. Wie gut wird das dann erst unter normalen Bedingungen funktionieren? Remote Work wird in Zukunft eine deutlich wichtigere Rolle spielen als in den vergangenen Jahren. Die Krise hat den Bann gebrochen und gezeigt, dass traditionelle Beschäftigungsmuster in einem deutlich größeren Maß als gewohnt in flexiblere Arbeitsmodelle umgewandelt werden können.
Diese Wochen haben aber auch überdeutlich gezeigt, wie fragil unsere Welt beschaffen ist und wie sehr das mit unserem Wirtschaften zusammenhängt. Nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle sind deshalb keine Alternativen mehr, sondern eine geopolitische Notwendigkeit. In seinem Buch „Future Business Compass“ spricht der ehemalige Kienbaum-Berater Stephan Grabmeier von „enkelfähigen Zukunftsräumen“. Unternehmen wie Bosch, die noch in diesem Jahr CO2-neutral wirtschaften werden, oder B-Corporations wie Startnext und Too Good To Go, die nicht länger die besten Unternehmen der Welt sein wollen, sondern die besten Unternehmen für die Welt, werden zu Role-Models eines neuen Wirtschaftsdenkens.
Damit einher geht auch eine Reskilling-Revolution bisher ungeahnten Ausmaßes. Schätzungen der OECD zufolge werden ein Drittel aller Jobs weltweit noch in dieser Dekade großen Änderungen unterworfen sein. Das World Economic Forum schätzt, dass digitale Technologien allein schon in den nächsten beiden Jahren 42 Prozent aller Schlüsselfähigkeiten in existierenden Berufen deutlich erweitern werden.
Die Arbeit der Zukunft wird also digitaler sein, aber zugleich auch menschlicher – und sie wird einem zentralen Ziel dienen: unseren Planeten in seinem natürlichen Gleichgewicht zu erhalten.