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Zum achten Mal vergibt Foodwatch den goldenen Windbeutel. Nominiert sind: Alete, Bauer, Unilever, Kellogg's und Continental Foods. Alle Werbeslogans im Überblick.
Text: Nadia Riaz
24. Oktober 2017
Foto: Foodwatch
Die Verbraucherorganisation Foodwatch ist als Entlarver von Zutatenlisten berühmt und berüchtigt. Zum achten Mal verteilt sie den Negativ-Preis "Goldener Windbeutel". Verbraucher können über die Werbelüge des Jahres abstimmen.
So bewerben die Kandidaten ihre Produkte und so bewertet dies Foodwatch:
Die Lüge: Der Babynahrungshersteller Alete verspricht auf der Packungsvorderseite, die Kekse seien babygerecht und schon ab dem achten Monat "zum Knabberlernen" geeignet. Auf Facebook lockt Alete mit speziellen bunten Keksdosen.
Die Wahrheit: Erst eine Fußnote erklärt, der Begriff "babygerecht" beziehe sich auf die Keksform. Foodwatch stellt außerdem fest, dass die Alete Kinderkekse einen Zuckeranteil von 25 Prozent aufweisen. Das ist zuckriger als beispielsweise Leibniz Butterkekse. Somit sind die Kekse nicht babygerecht, sondern fördern Karies. Foodwatch weist zudem auf Experten wie die Weltgesundheitsorganisation, die Bundeszahnärztekammer oder das von der Bundesregierung ins Leben gerufene Netzwerk "Gesund ins Leben" hin, die für Babys nur Produkte ohne zugesetzten Zucker empfehlen.
Die Lüge: Der Hersteller bezeichnet die Dosensuppe als "kleinen kulinarischen Höhepunkt des Tages" und hebt seine "Lacroix-Qualitätsphilosophie" hervor. Etwas Entscheidendes fehlt jedoch in der Ochsenschwanz Suppe: Ochsenschwanz.
Die Wahrheit: Continental Foods begründet in einer Stellungnahme an Foodwatch, Ochsenschwanz fehle in der Suppe "aus Qualitätsgründen, da Ochsenschwanz häufig knorpeliges und sehnendurchwachsenes Fleisch ist". Nur eine zusätzliche Bezeichnung wie "original" oder "klassische Ochsenschwanzsuppe" setze die Verwendung von Ochsenschwanz voraus.
Die Lüge: Bauer vermarktet seine Protein-Milch als sportliches Getränk. Auf Facebook postete die Privatmolkerei Bauer, der Proteindrink sei die perfekte Zutat für einen gesunden Smoothie mit viel Eiweiß. Es sei perfekt "zum leichten Start in den Tag oder nach dem Workout"
Die Wahrheit: Foodwatch wirft dem Unternehmen vor, den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn das Produkt koste etwa 50 Prozent mehr als andere Vanillemilch, "dabei sei das zugesetzte Protein völlig überflüssig und nur ein profitabler Marketingtrend", so Foodwatch. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) brauche selbst jemand, der viermal die Woche joggen geht, keinen Protein-Zusatz.
Die Lüge: Kellogg's wirbt mit "Urkorn", obwohl das Produkt nur 2,5 Prozent "Urkorn" enthält (Quinoa).
Die Wahrheit: Immerhin im Kleingedruckten ist versteckt: Das "Frühstück für Legenden" enthält neben 20 Prozent Zucker auch Palmöl, Aroma und Zusatzstoffe – alles andere als "ur".
Die Lüge: Das Becel Omega-3-Öl bewirbt auf dem Etikett mit "3x mehr Omega-3 als Olivenöl" und der Öl sei "für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem".
Die Wahrheit: Der Vergleich mit Olivenöl sei irreführend, sagt Foodwatch. Denn das Öl enthält naturgemäß nicht besonders viel Omega-3. Herkömmliches Rapsöl hingegen enthält ein Drittel mehr der wichtigen Fettsäure und kostet sogar weniger als das Öl von Unilever.
Foodwatch hat im Vorfeld der Wahl alle Hersteller angefragt und um Stellungnahme gebeten. Drei der fünf Unternehmen haben geantwortet, Kellogg's und Unilever verweigerten die Auskunft.