Marketing Manager (m/w/d)

Wird durch Corona die Kluft zwischen analog und online noch größer? Wie die Budgetzahlen in den Auswertungen von W&V Data zeigen, ticken schon jetzt diverse Branchen deutlich digitaler als man denkt.
Text: Christiane Treckmann
3. April 2020
Foto: AdobeStock
In welcher Branche, glauben Sie, findet sich die größte Steigerung der Onlinewerbespendings? Es ist das Segment Bier, kein Bereich, der einem als Antwort sofort auf der Zunge liegt. Um 521 Prozent sind hier die Werbespendings für Desktop- und Mobile-Werbung angestiegen. Das zeigt der Blick in die Budgetzahlenwelt von W&V Data, gestützt auf die Angaben von Nielsen (s. Tabelle unten), denen die Monate Januar und Februar im Vorjahresvergleich zugrunde liegen. Zwar haben nicht alle Brauereien ihr Herz für Online entdeckt. Aber namhafte Marken wie Bitburger mit einem Anstieg um 403 Prozent oder Krombacher mit 280 Prozent geben die Richtung vor.
30 Branchen lassen sich in den interaktiven Dashboards von W&V Data nach Budgets und Playern filtern. Die in der untenstehenden Tabelle abgebildeten Branchen fallen alle durch ein zum Teil mehr als deutliches Plus bei den Onlinespendings auf. Auch der Bereich Kaffee/Tee/Kakao beispielsweise ist nicht per se wirklich onlineaffin, aber Brands wie Dallmayr Tchibo Jacobs Teekanne erhöhten sämtlich ihre Onlinespendings und tragen zum Gesamtplus von 51 Prozent bei.
An den Branchen mit erhöhtem Onlinewerbevolumen lässt sich in W&V Data noch etwas ablesen: Bei 75 Prozent von ihnen ist Online bereits der zweitwichtigste Werbekanal, in der Regel direkt nach TV. Die entsprechenden Branchen sind in der Tabelle unten mit Sternchen gekennzeichnet. Der Shift Richtung Online dürfte für den weiteren Jahresverlauf anhalten und sehr wahrscheinlich noch dynamischer werden.
Denn in der gegenwärtigen Coronakrise erfährt fast jeder Werbungtreibende: Schnelligkeit und Flexibiliät gehen über alles, mitunter muss in Echtzeit reagiert und abgestimmt werden, ob die geplante Kampagne überhaupt noch vereinbar ist mit den krisenbedingten Entwicklungen. Motive mit Grillfeiern oder Familienfesten in großer Runde sind jetzt einfach nicht gefragt. Hier so schnell wie möglich switchen zu können, ist bei bereits vorproduzierter Werbung für Fernsehen, Zeitschriften oder Out of Home in der Regel schwierig. In digitalen Medien kann Werbung in dem Fall viel leichter angepasst werden, wie zum Beispiel der Online-Oster-Spot von Aldi Nord zeigt.
Diese Erfahrungen, einhergehend mit dem ohnehin guten Lauf für Onlinewerbung, dürften dafür sorgen, dass Unternehmen verschiedenster Branchen künftig noch intensiver eine Präsenz in ihrem Marketingbudget einplanen.
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