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Laut einer internationalen Befragung unter B-to-C-Marketern müssen Unternehmen beim Recyclen gebrauchter Produkte mit spürbaren Mehrkosten rechnen. Konsumenten fordern jedoch mehr Umweltverträglichkeit.
Text: Maximilian Flaig
10. Juli 2019
Foto: Bazaarvoice
Im Schnitt investieren deutsche Unternehmen circa zwei Millionen Euro pro Jahr in die Aufarbeitung gebrauchter Produkte, das geht aus einer aktuellen Umfrage der Online-Marketingagentur Bazaarvoice unter europäischen B-to-C-Marketern hervor.
Als wichtigste Forderung der Konsumenten sehen die Befragten in Deutschland die Produktqualität (46 Prozent), direkt darauf folgt mit 40 Prozent die Umweltverträglichkeit der Produkte. In Großbritannien (55 Prozent) und Frankreich (49 Prozent) steht der Umweltaspekt sogar an erster Stelle.
Tobias Stelzer, Head of Sales bei Bazaarvoice: "Umweltschutz sollte für Unternehmen eine hohe Priorität haben, aber die Zahlen verdeutlichen die Kosten, die mit einer grünen Agenda in der Lieferkette verbunden sind. Es ist klar, dass der Prozess der Wiederaufbereitung von Produkten nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte." Wenn jedoch die Unternehmen die Verbrauchernachfrage nach umweltfreundlicheren Produkten priorisieren würden, werde sich das auszahlen, so Stelzer.
Laut der Studie denken über die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Teilnehmer, dass umweltfreundlichere Materialien in Produkten der beste Weg sind, um ein Unternehmen insgesamt nachhaltiger aufzustellen. 50 Prozent nennen hier umweltverträglichere Verpackungen und 44 Prozent verkürzte Distanzen in der Lieferkette.
Drei Viertel (74 Prozent) der deutschen Unternehmen investieren bereits in verbesserte Materialien, um die Lebensdauer ihrer Produkte zu erhöhen. Recyclebare Verpackungen werden jedoch erst von 20 Prozent der untersuchten deutschen Unternehmen genutzt. Immerhin geben 60 Prozent der Befragten an, sie in den nächsten fünf Jahren einführen zu wollen.
In Großbritannien nutzen dagegen bereits 36 Prozent der Unternehmen umweltfreundliche Verpackungen. Europäisches Schlusslicht der Umfrage war Frankreich: Hier nutzen lediglich 13 Prozent recyclebares Verpackungsmaterial.
45 Prozent der europäischen Supply-Chain-Verantwortlichen sind der Meinung, dass sie in der Position sind, einen ökologischen Wandel anzustoßen. In Deutschland denken 29 Prozent der Teilnehmer aus dem Einzelhandel, dass die Verantwortung nicht allein bei den Herstellern, sondern ebenso bei ihnen selbst liegt. 31 Prozent der Befragten in Deutschland denken, der Gesetzgeber könnte durch neue Regelungen den Einsatz umweltfreundlicherer Rohstoffe und Verpackungen fördern.
Bazaarvoice führte gemeinsam mit Savanta im Juni 2019 eine Umfrage unter insgesamt 600 B-to-C-Marketern aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich durch. Die Agentur Bazaarvoice hat sich auf die Erfassung von Kundenbewertungen spezialisiert.
Dem Thema Nachhaltigkeit & Marketing widmet sich auch der W&V Green Marketing Day.