Wenn über die verschiedenen Casting-Formate im Social Web diskutiert wird, passiert das – wenig überraschend - jeweils wochenbezogen vor und nach dem Ausstrahlungstag. Einen Unterschied zum weiten Feld an Diskussionstehmen gibt es: „Im Vergleich zu anderen Themen, bei denen Blogger sich eine Wochenendpause gönnen, wird am Wochenende weiter über die Shows diskutiert.“

Das Forschungstool Linkfluence by Q I vermag auch Stimmungsbilder zu erkennen. So kommen die Forscher zu dem Schluss: „Die integrierte Social Media Strategie von ‚The Voice of Germany‘ scheint aufzugehen und motiviert neben den Nutzern von Twitter und Facebook auch Blogger aus den unterschiedlichsten Communitys zu Posts und Kommentaren.“ Das Casting-Format könne in der Blogosphäre punkten. „Das Niveau der Kandidaten überzeugt und lässt die ‚DSDS‘-Konkurrenz alt aussehen“, heißt es. Egal ob in den Communities Lifestyle, Tagebuch, Sport, Politik oder Kultur, die Blogeinträge würden sich ähneln, analysiert Linkfluence. Kommentiert würden die einzelnen Auftritte der Talents und die Entscheidungen des Publikums und der Coaches, mit denen auch die Kritik an der Show zunimmt, wenn der eigene Favorit nicht weiterkommt. „Die viel gelobte Qualität der Künstler ist gleichzeitig das einzige Manko des Konzepts: Statt neuer Talente treten Profis mit Bühnenerfahrung, wie ‚ein YouTube Star, der mit Rea Garvey schon zusammen auf der Bühne gesungen hat, eine Karaoke-Sängerin die mit Xavier Naidoo zusammen performt hat und und und" (Kommentar auf promiflash.de) gegeneinander an“.

Noch ein Blick auf Dieter Bohlen: Die "Mutter aller Casting-Shows“, „Deutschland sucht den Superstar" bleibe 2012 nicht nur in Bezug auf Einschaltquoten hinter den Erwartungen zurück. „Ein Blick in die Posts im Social Web verrät, dass die Nennungen für DSDS fast ausschließlich durch Vergleiche mit anderen Shows oder im Zusammenhang mit dem Dschungelcamp und dem Auszug des EX-DSDS Kandidaten Daniel Lopes am 21. Januar 2012, zustande kommen.“ Die Blogosphäre sei sich einig: „Der RTL-Show geht in der neunten Runde die Luft aus und sie kann im Vergleich zur qualitativ besseren Konkurrenz auf Sat.1 und ProSieben nur noch schwer punkten. The ‚Voice of Germany‘ glänzt mit gesanglichem Niveau, Wertschätzung und Fairness; Dieter Bohlens Sprüche und Kandidaten wirken dagegen verbraucht.

Allerdings: Mit dem Reality-Format "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" kann RTL im Social Web punkten. Das Dschungelcamp werde im Social Web stark diskutiert, so die Forscher. „In so gut wie jeder Community der Blogosphäre“ würden sich Blogger finden, die über die aktuelle Staffel schreiben.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.