Mediennutzung im Netz:
ARD/ZDF-Onlinestudie: Streaming auf dem Vormarsch
Der Videoabruf im Netz stagniert insgesamt. Streamingdienste wie Amazon Prime und Netflix gewinnen aber.
Die Internetnutzung nimmt weiter zu, aber nicht alle Dienste profitieren davon. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 sind inzwischen 62,4 Millionen Deutsche ab 14 Jahren Online. Der Online-Zuwachs von 4,4 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr komme auch dadurch, dass erstmals auch die Nutzung von Anwendungen wie Whatsapp abgefragt wurde, heißt es in dem Werk, das am Mittwoch vorgelegt wurde.
50,2 Millionen Menschen sind laut Studie täglich im Netz. Sie verbringen dort insgesamt knapp 2,5 Stunden und damit 21 Minuten mehr als im Vorjahr. Davon entfällt eine dreiviertel Stunde auf die Mediennutzung, rund eine Stunde Zeit auf die individuelle Kommunikation über Whatsapp oder SMS, der Rest auf Surfen, Shoppen oder Spielen.
Frauen sind dabei mit fast drei Stunden deutlich länger im Netz als Männer mit etwa zwei Stunden. Die 14– bis 29-jährigen treiben sich täglich sogar viereinhalb Stunden im Netz herum. Hier die Nutzung im Detail:
Bewegtbild im Internet wird insgesamt etwas weniger genutzt: 53 Prozent der Befragten (im Gegensatz zu 56 Prozent im Vorjahr) schauen mindestens einmal pro Woche Bewegtbild an. Youtube, die Mediatheken der Fernsehsender und Facebook können ihre Bedeutung gegenüber dem Vorjahr nicht weiter steigern.
Es gewinnen vor allem Streamingdienste wie Netflix oder Amazone Prime. Sie haben ihre Reichweite fast verdoppelt. Mindestens wöchentlich genutzt wurde:
Die Audionutzung im Internet stieg um 13 Prozentpunkte auf insgesamt 46 Prozent – was der Studie zufolge ebenfalls vor allem auf den Zuwachs von Musik-Streamingdiensten wie Spotify zurückzuführen ist. Sie alleine legten um neun Prozentpunkte auf 19 Prozent zu. Allerdings wird auch Live-Radio etwas mehr als bislang über das Internet gehört.
Die ARD/ZDF-Onlinestudie ermittelt seit 1997 jährlich Daten zur Internetnutzung in Deutschland. Vom 6. März bis 13. April wurden dieses Jahr gut 2000 Personen ab 14 Jahren befragt.