Aust reanimiert "Die Woche" und will Chefredakteur werden
Bislang ist es nur der Arbeitstitel: Doch der von Stefan Aust im Auftrag des Essener WAZ-Konzerns entwickelte Magazinneuling könnte am Kiosk auch „Die Woche“ heißen. Dies kündigte der ehemalige „Spiegel-Chefredakteur gegenüber W&V an.
Bislang ist es nur der Arbeitstitel: Doch der von Stefan Aust im Auftrag des Essener WAZ-Konzerns entwickelte Magazinneuling könnte am Kiosk auch „Die Woche“ heißen. Dies kündigte der ehemalige „Spiegel-Chefredakteur gegenüber W&V an.
Aust hält den Namen am Markt für nicht verbrannt, obwohl der Hamburger Jahreszeiten-Verlag die Wochenzeitung im März 2002 einstellte. Der Jalag hatte die Zeitung nach neun Jahren aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Offenbar kann der Magazinmacher auch den Namen „Die Woche“ in Wort und Bild verwenden, obwohl sich hieran das Zeitschriftenhaus Hubert Burda vor einigen Jahren die Wort- und Bildrechte gesichert hat.
Diese Rechte sind aber auf eine ganz konkrete Form und bestimmte Logos beschränkt. Wird der Name „Die Woche“ hingegen optisch auf dem Titel anders gestaltet, kann ihn Aust frei verwenden: „Soweit Herr Aust nicht diese oder eine ähnliche bildliche Gestaltung wählt, werden wir nichts gegen einen etwaigen Titel ‚Die Woche‘ unternehmen“, erklärt ein Sprecher von Burda Media.
Damit nimmt das Vorhaben weiter konkrete Züge an: Vergangene Woche wurde bekannt, dass Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner Gefallen an Austs Vorhaben gefunden hat. Als wahrscheinlich gilt, dass der Titel am Sonntagsmarkt platziert wird, den vor allem das Berliner Zeitungshaus mit „Bild am Sonntag“ und „Welt am Sonntag“ dominiert. Ob sich Springer mehrheitlich an dem Vorhaben beteiligt, ist noch nicht entschieden, so ein Sprecher. Sollten Springer, der Medienkonzern WAZ, der das Projekt bislang allein finanzierte, und ein weiterer Partner grünes Licht für das Magazin geben, könnte Aust wieder eine journalistische Führungsposition bekleiden. Denn der 63-Jährige beabsichtigt, an die Redaktionsspitze des Neulings zu treten. „Ja, ich will Chefredakteur des Titels werden“, betont Aust. Damit würde er zwei Jahre nach seiner Freistellung beim „Spiegel wieder kräftig im Mediengeschäft mitmischen.