Springers bisherige Russland-Chefin Regina von Flemming will mit einer Übernahme der Anteile vor allem die Redaktion von "Forbes" erhalten. Das Magazin mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren wird auch wegen seiner Ranglisten der reichsten Russen viel beachtet. "Mein Team und ich sind froh, Alexander Fedotow als unseren neuen Mehrheitseigner zu haben", sagte Regina von Flemming. Axel Springer Russland gibt unter anderem auch die russischsprachigen Hochglanzzeitschriften "Ok!" und "Geo" heraus.

"Ich bin sicher, dass der Kauf von Axel Springer Russland unsere Position auf dem Geschäftsfeld festigen wird", sagte Fedotow einer Mitteilung zufolge. Die 2008 gegründete Artcom Media wachse "sehr schnell" mit Zeitschriften für Mode und Architektur. Das Unternehmen gibt zudem in Russland und Deutschland das Magazin "L'officiel" heraus.

Bislang gab es keine Begrenzung für ausländisches Kapital in russischen Printmedien. An Radio- und TV-Sendern durften Ausländer maximal 50 Prozent der Anteile halten. Das neue Gesetz bezieht neben Radio und Fernsehen auch Print- und Onlinemedien ein.

Es ist nicht der erste Rückschlag für Springer in Russland. 2010 hatte der Verlag nach sechs Jahren das verlustreiche kremlkritische Nachrichtenmagazin "Russki Newsweek" wieder eingestellt. Diese Lizenzausgabe des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" galt seit ihrem Erscheinen Mitte 2004 als Flaggschiff eines unabhängigen Journalismus in dem sonst stark von Staatsmedien dominierten Markt in Russland.