Zeitungsverleger im Wandel :
BDZV richtet sich neu aus
Mehr Verlage haben künftig die Option, ihr Stimmrecht direkt beim BDZV auszuüben und nicht nur über die Landesverbände.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) richtet sich neu aus. Die Delegiertenversammlung des Verbands hat am Mittwoch in Berlin eine neue Satzung verabschiedet. Danach könne das Präsidium statt bisher 5 Mitgliedern künftig 21 haben, teilt der BDZV mit. Neben dem Präsidenten gehören dazu die 11 Vorsitzenden der Landesverbände sowie 9 Mitglieder von größeren Verlagshäusern mit einer Gesamtauflage von mehr als 300.000 Exemplaren, die in mehreren Bundesländern aktiv sind. Solche Verlage haben die Wahl, ob sie im Landesverband oder direkt beim BDZV ihr Stimmrecht wahrnehmen möchten.
Das bisherige Erweiterte Präsidium entfällt dafür künftig. Die Delegiertenversammlung mit mehr als 80 Mitgliedern soll weiterhin für Grundsatzentscheidungen, etwa Satzungsänderungen und Budgetfragen, zuständig sein und wie bisher den Präsidenten wählen.
Bei der bevorstehenden Wahl im Frühsommer wird den Angaben zufolge ein Nachfolger für Helmut Heinen, den Herausgeber der ”Kölnischen Rundschau“ und Geschäftsführer der Heinen-Verlag GmbH, bestimmt. Er stand 16 Jahre lang an der Spitze des Verbands und tritt nicht mehr zur Wahl an. Der BDZV will sich nach eigenen Angaben künftig noch mehr um Medienpolitik und die Kommunikation seiner Positionen bemühen.
Richard Rebmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, Südwestdeutsche Medien Holding GmbH (SWMH), der als langjähriger BDZV-Vizepräsident den Prozess der Neuausrichtung federführend gestaltet hat, hält fest:
"Wir brauchen einen BDZV, der die gesamte Branche abbildet und im Dialog mit Politik, Gewerkschaften, Wissenschaft sowie anderen Verbänden und Interessengruppen die Rahmenbedingungen entwickelt, um die Verlagsunternehmen erfolgreich in die digitale Zukunft zu bringen. Die Voraussetzungen hierfür sind jetzt geschaffen."
W&V Online/dpa