Verlag plant Testballons:
Bei Bauer bleibt Print die Hauptsache
Bauer fährt mit Zeitschriften nach wie vor gut: Der Medienkonzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro – das zweithöchste Ergebnis in der Historie des Hauses.
Bauer fährt mit Zeitschriften nach wie vor gut: Der Medienkonzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro – das zweithöchste Ergebnis in der Historie des Hauses. Besser lief es nur noch 2013; damals flossen noch 6 Millionen Euro mehr in die Kassen. Den Löwenanteil, nämlich rund 1,7 Milliarden Euro, steuert nach wie vor das klassische Printgeschäft bei – "die Basis unseres Erfolgs", so Verlegerin Yvonne Bauer.
Zwei weitere Säulen des Hauses, Radio und Digital, können parallel dazu ordentliches Umsatzwachstum vorweisen: Das Radiobusiness legte – in erster Linie aufgrund von Akquisitionen in Skandinavien und Großbritannien – gegenüber dem Vorjahr um 38,5 Prozent auf 320 Millionen Euro zu, das Digitalbusiness verbesserte sich um 16,2 Prozent auf 122 Millionen Euro.
Wachstum mit Print, Radio und Digital
Im Radiobereich ist Bauer mittlerweile der größte Anbieter Europas. 52 Millionen Hörer schalten auf dem Kontinent im Wochenschnitt einen der Sender des Hauses ein. Drei neue kamen im letzten Geschäftsjahr dazu: Das britische Orion sowie die skandinavischen Anbieter SBS und Radio Nova. "Radio ist ein Markt mit einer sehr interessanten Dynamik", so Bauers Konzerngeschäftsführer Andreas Schoo im W&V-Interview (Ausgabe 39/2016).
Beispielsweise in Schweden mit seinen rund acht Millionen Einwohnern: "Dort hat TV in den letzten drei bis vier Jahren fast die Hälfte an Reichweite verloren, ein echtes Problem für die Werbeindustrie." Bauer könne dagegen dort mit stabilen bis wachsenden Reichweiten punkten und sei so für die Werbekunden "eine sehr interessante Alternative geworden". Weitere Zukäufe schließt Schoo nicht aus - "zu einem Verkauf gehören aber immer zwei Parteien, die sich auf einen Preis einigen müssen".
Kerngeschäft bleibt dennoch Print. Ein Bereich, der auch weiter wachsen soll. Daran ändert auch das im Frühjahr verkündete Aus für den deutschen Ableger des Celebrity-Magazins "People" nichts. Jörg Hausendorf, ebenfalls Konzerngeschäftsleiter bei Bauer: "Wir wollten den Erfolg von 'People', das war ein sehr ambitioniertes Projekt." Daran habe das ganze Haus engagiert gearbeitet – "wir sind dann aber in einem schwierigen Segment in ein ungünstiges Fahrwasser geraten".
Den Mut zu Launches und Relaunches – "TV Movie" wird beispielsweise derzeit modernisiert - habe das nicht geschmälert, so Hausendorf: "Ein paar Testballons werden demnächst steigen."
Was der Verlag Bauer in seinen Konzernbereichen Print, Radio und Digital plant, lesen Sie im Interview in der aktuellen Ausgabe von W&V, die am 26. September erscheint (E-Paper schon ab 24. September). Kein Print-Abo? Hier entlang.