Konzernbilanz:
Bertelsmann mit bestem Quartals-Umsatz seit 10 Jahren
Dessen TV-Konzern RTL blickt wegen der Fußball-Weltmeisterschaft aber vorsichtiger aufs laufende Jahr.
Bertelsmann erzielte im ersten Quartal den besten Umsatz seit zehn Jahren: Der Konzernumsatz erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3,99 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 3,94 Mrd. Euro). Der Umsatz wäre noch höher ausgefallen, hätten sich nicht Wechselkursverluste von 145 Millionen Euro ausgewirkt.
Besonders stark wuchsen die Musiktochter BMG (17 Prozent), Arvato (sechs Prozent) sowie die Bertelsmann Education Group (21 Prozent). Der Umsatz der TV-Tochter RTL Group blieb mit 1,42 Milliarden Euro stabil. Wechselkursbereinigt stieg der Umsatz um 2,6 Prozent. Der Digitalumsatz der RTL Group erhöhte sich um 6,7 Prozent auf 190 Millionen Euro (Vorjahr: 178 Millionen Euro).
"Bertelsmann wächst aus eigener Kraft so stark wie lange nicht", sagt Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann. Dabei setze der Konzern verstärkt auf organisches Wachstum und arbeite daran, Bertelsmann digitaler, internationaler und diversifizierter zu machen.
RTL ohne Fußball-WM-Rechte
Das Ergebnis vor Steuern der RTL Group (259 Millionen Euro) wurde belastet durch das 11 Millionen-Minus beim französischen Fußballclub Girondins Bordeaux, der über den Sender M6 zur Gruppe gehört. Grund: eine teure Trainerentlassung. Der Nettogewinn von Bertelsmanns TV Cashcow betrug 111 Millionen Euro, bei einem Gesamt-Konzernergebnis von 172 Millionen Euro.
RTL blickt wegen des starken Euro und der Fußballweltmeisterschaft etwas vorsichtiger aufs laufende Jahr. zumal das Event Werbeerlöse bindet. Die RTL Group rechnet jetzt nur noch mit einem Umsatzplus von 2,5 bis 5,0 Prozent, wenn man Währungseffekte außen vor lässt.
RTL spürt den starken Euro vor allem bei der Produktionstochter Fremantle, die in London sitzt und viel Geschäft in den USA macht. Die Fußball-WM, an der RTL nicht die Rechte besitzt, könnte sich ebenfalls auf das Jahresergebnis auswirken.
RTL-Group-Chef Bert Habets: "Aus diesem Grund werden wir die saisonalen Schwankungen bei den Werbeausgaben genau im Auge behalten und erwarten, dass diese 2018 im Vergleich zu den anderen Jahren eher gegen Ende des Jahres gemacht werden." (mit Material der dpa)