Bertelsmanns Service-Chef Südmersen geht
Arvato, Logistik- und Servicegeschäft des Bertelsmann-Konzerns, ist ins Stottern gekommen. Laut "Handelsblatt" muss nun Eckhard Südmersen, Vorstand des Druck- und Mediendienstleisters, gehen.
Bertelsmann greift beim Dienstleister Arvato durch. Wie das "Handelsblatt" am Dienstag berichtet, muss der Arvato-Vorstand Eckhard Südmersen gehen. Der Logistikmanager, der im Juli 2007 wieder zu Bertelsmann zurückgekommen ist, verliere sein Amt mit sofortiger Wirkung, schreibt das Blatt. Südmersen habe die in ihm gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Arvato hat die Meldung inzwischen bestätigt.
In der offiziellen Bestätigung des Konzerns vom Dienstag heißt es: Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung von Arvato habe sich Eckhard Südmersen. Vorsitzender der Geschäftsführung von Arvato Services CEE und Mitglied im Vorstand der Arvato AG, dazu entschlossen, das Unternehmen zu verlassen. Er lege mit sofortiger Wirkung alle Ämter innerhalb des Konzerns nieder, um sich außerhalb von Arvato neuen unternehmerischen Herausforderungen zu stellen.
Laut "Handelsblatt" kommt der Abschied von Südmersen intern wenig überraschend; seit Wochen hätten in Gütersloh Gerüchte kursiert, dass der Arvato-Vorstand das Handtuch werfe. Seine fehlende Offensivstrategie im Service-Bereich sei ein Kritikpunkt. Der 51-jährige Südmersen hat vor dreieinhalb Jahren die Verantwortung von Arvato Services und damit für Kundenbindung, Logistik, Finanz- und Datenmanagement in Deutschland, Benelux und Osteuropa sowie einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro und annähernd 15.000 Mitarbeiter übernommen. Südmersen habe aber die hohen Erwartungen von Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski und Arvato-Chef Rolf Buch nicht erfüllen können.
Südmersen habe selbst bei Bertelsmann hohe Wachstumschancen geweckt, die er aber nicht erfüllen konnte, so das "Handelsblatt". Das sei ihm offenbar zum Verhängnis geworden. Er selbst hat in der Vergangenheit das Marktvolumen auf knapp 500 Millionen Euro geschätzt und den Marktanteil von Arvato auf etwa 20 Prozent datiert. Wie die Situation von Arvato Services derzeit exakt aussehe, sei nicht zu erfahren gewesen, so das Blatt.