Native Advertising:
Burda Forward: Neue Aufgabe für Tanja zu Waldeck
Der Wechsel von Tanja zu Waldeck zum Vermarkter Forward Adgroup zeigt, wo das Burda-Unternehmen Wachstumspotenzial sieht – und in welche Richtung der Digitalvermarkter gehen will.
Tanja zu Waldeck hat bereits bewiesen, dass sie ein Gespür für das hat, was neudeutsch "Content" genannt wird. Vor neun Jahren erwartete die damalige Unternehmensberaterin ihre erste Tochter. Auf der Suche nach Informationen zur Schwangerschaft stieß sie auf amerikanische Portale wie Cafemom und Babycenter und dachte: "Das könnte auch in Deutschland funktionieren." Zusammen mit ihrem ehemaligen Studien- und McKinsey-Kollegen Jens Echterling gründete sie Netmoms – eine Art Facebook für Mütter und Schwangere.
Eine Erfolgsgeschichte: Das Portal erreicht heute rund 2,5 Millionen Unique User und zählt zu den meistgeklickten Angeboten seiner Art. Im Jahr 2013 verkauften zu Waldeck und ihre Mitgesellschafter die Seite für 2,5 Mio. Euro an Burdas Onlineableger Tomorrow Focus. Seitdem arbeitet die promovierte Betriebswirtin und vierfache Mutter für die Firma, die inzwischen Burda Forward heißt. Bislang war Tanja zu Waldeck dort für Content zuständig. Künftig macht sie Content-Marketing.
Die 37-Jährige wechselt zum Vermarkter Forward Adgroup, den sie ab sofort gemeinsam mit Geschäftsführer Martin Lütgenau leitet. Ihre Hauptaufgabe: das Geschäft mit Native Advertising ankurbeln. Also mit von Firmen bezahlten Beiträgen, die stilistisch und optisch an ihr redaktionelles Umfeld angepasst sind.
Das Burda-Unternehmen sieht die Native Ads als entscheidendes Wachstumsfeld. Burda Forward gehört mit der deutschen Ausgabe der Huffington Post, aber auch mit Focus Online zu den Vorreitern. Auch Waldecks Baby Netmoms finanziert sich bereits zur Hälfte aus Native Ads.
Die Berufung der Managerin, die aus dem hessischen Hochadelsgeschlecht derer zu Waldeck und Pyrmont stammt, zeigt deutlich die Richtung, in die der fünftgrößte deutsche Digitalvermarkter gehen will. "Publishing und Vermarktung liegen immer enger beieinander", sagt zu Waldeck. "Deshalb müssen wir beide Bereiche viel stärker miteinander verzahnen." Sie selbst sieht sich übrigens nach wie vor als "Publisher" – auch in der neuen Vermarktungsrolle.