dapd will in Polen, Spanien und Italien expandieren
Der Eigner der dapd, Peter Löwfordert im Interview mit "W&V: "Der Hauptprofit wird mittelfristig sicher nicht im Printbereich liegen. Wir planen mit anderen Ertragsquellen wie internationalen Industriekunden."
Die Nachrichtenagentur dapd forciert ihre Internationalisierungsstrategie. "In Italien, Spanien und Polen gibt es Überlegungen, unseren Wirkungsbereich zu erweitern und wir führen Gespräche", sagt dapd-Eigner Peter Löw im Interview mit "W&V".
Ob die europäische Konsolidierung über Zukäufe oder Kooperationen erfolge, hänge auch von den Verhandlungspartnern ab, so Löw. Der Multimillionär, der die Expansion mit Partner Martin Vorderwülbecke aus privaten Mitteln finanziert, stellt die Agentur auf neue Geschäftsfelder jenseits der Tageszeitungskunden ein. Löw in der am 24.5. erscheinenden Printausgabe der W&V: "Der Hauptprofit wird mittelfristig sicher nicht im Printbereich liegen. Wir planen mit anderen Ertragsquellen wie internationalen Industriekunden." So hat dapd gerade einen Vertrag in klarer zweistelliger Millionenhöhe mit einem globalen Konzern abgeschlossen. Für den Großkonzern liefert dapd weltweit einen auf die jeweiligen Standorte zugeschnittenen Nachrichtenüberblick. "Das Konzept einer nationalen Inselagentur hat sich überholt," sagt Löw gegenüber W&V.
Bereits 2011 erwartet Löw für die Nachrichtenagentur ein positives Ergebnis. Am Ende der europäischen Konsolidierung werde das Unternehmen eine "interessante Rendite" erwirtschaften. Einen Verkauf der Nachrichtenagentur schließt Sanierer Löw aus. Ab Juni wird dapd zudem für das Auswärtige Amt tätig - ein Gerichtsurteil macht den Weg frei, nachdem der vormalige Partner und dapd-Konkurrent dpa den Deal über eine Klage verhindert wollte.