Aber weiter im Ranking: Die Familie um Verleger Hubert Burda ("Bunte", "Focus", "Freundin") hat laut Berechnungen des "Manager Magazins" ihr Vermögen 2011 etwas ausbauen können. Die Burdas liegen mit 2,75 Milliarden Euro auf Platz 34 – vor der Familie Bauer ("Bravo", "InTouch", "TV Movie") mit 2,70 Milliarden Euro. Rang 37 in der "MM"-Liste geht an den Hamburger Verleger und seine Töchter, die mitsamt ihrer Gatten sehr aktiv im Geschäft mitmischen. Wobei das "Manager Magazin" auch die Erfolge der neuen Geschäftszweige des Burda-Konzerns hervorhebt. Die nächste Medien-Milliardärin rangiert weit abgeschlagen auf Platz 72 – und heißt Liz Mohn. Die Bertelsmann-"Matriarchin" hat geschätzte 1,55 Milliarden auf der hohen Kante – nicht weniger, aber auch nicht mehr als im Vorjahr.

Der Gütersloher Mohn-Clan (Johannes Mohn kommt auf 1,2 Milliarden Euro und damit auf Platz 94) muss auch nicht darben. Gut gefüllt ist auch weiterhin das Sparkonto von Stefan von Holtzbrinck; das "Manager Magazin" schreibt ihm 1,35 Milliarden Euro an Vermögen zu. Macht Rang 80. Zuwächse können sie alle nicht verzeichnen. Ganz anders Ralph Dommermuth vom Internet-Service-Provider United Internet: Er hat mit 1,2 Milliarden Euro Vermögen den Titel "Milliardär" klar verdient. Im Vorjahr hat er die Hürde gerade einmal so genommen – mit einer Milliarde. Ein Medienmacher, der noch unter die Milliarde fällt, ist Dieter Schaub, der Mann hinter der Medien Union Ludwigshafen ("Die Rheinpfalz", Radiokonzern Moira) und Mitinvestor in der SWMH, die hinter dem Süddeutschen Verlag steht, in dem auch W&V erscheint. Laut "Manager Magazin" kann der Verleger geschätzte 1,1 Milliarden Euro sein eigen nennen.

Lediglich zu den Millionären zählen darf sich dem Blatt zufolge Verleger Dirk Ippen ("Münchner Merkur", 650 Millionen Euro, Platz 172), Dieter von Holtzbrinck (450 Millionen Euro, Platz 247), Werner Mützel von der Münchner Weka Mediengruppe (400 Millionen Euro, Platz 268), der Kölner Altverleger Alfred Neven DuMont, der ebenso wie die Familie Schütte hinter M. DuMont Schauberg steht, ebenfalls 350 Millionen Euro schwer ist und sich Platz 306 mit den Schüttes teilt. Auf Platz 500 der Liste rangiert ein Mann, der durch die Medien eilt: Ex-Profi-Kicker Franz Beckenbauer.

"MM"-Chefredakteur Arno Balzer bricht in seinem Editorial übrigens ein Lanze für die reichen Deutschen – inmitten der Debatte um Armut in Deutschland. Nach den Recherchen seines Teams sind die reichsten Einhundert zusammen immer noch ärmer als vor dem Banken-Crash im Jahr 2008. Auch haben einige Dickschiffe ihren Status verloren – wie etwa die Schleckers, die nach der Firmenpleite auch ihr Privatvermögen in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro verloren haben.

Übrigens: Es ist schon eine Erwähnung wert, dass die Reichsten-Liste 2012 überhaupt erscheinen darf. Gegen das jährliche Spezial hat Bofrost-Gründer Josef H. Boquoi geklagt – und das Verfahren verloren. Das Magazin hatte Boquoi vor zwei Jahren mit einem geschätzten Vermögen von 950 Millionen Euro als Nummer 92 in dem Ranking aufgeführt. Das wollte der Unternehmer der Zeitschrift verbieten lassen. Das Langericht München wies die Klage im Frühjahr 2011 ab. Das "Manager Magazin" listet ihn weiterhin auf. Dieses Jahr schafft er es auf Platz 137. Sein Milliardärs-Titel aus dem Vorjahr ist indes verschwunden; sein Vermögen wird nun auf 800 Millionen Euro geschätzt.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.