Deutsche holen bei Hybrid TV, Gaming und Mobile auf
Eine aktuelle weltweite Deloitte-Studie besagt: TV ist weiter des Deutschen liebstes Medium - aber er surft mehr, nutzt mehr Smartphones und kommt bei Spielen auf den Geschmack.
Die Deutschen holen bei der Anwendung neuer Medien gegenüber Ländern wie USA und Großbritannien auf. "Zwar gelten die Deutschen nach wie vor nicht als Trendsetter, wenn es um die Nutzung neuer Multimedia-Angebote geht, Smartphones, mobiles Internet, Videospiele oder Video on Demand gewinnen aber mehr und mehr an Beliebtheit.“ Zu diesem Schluss kommt die weltweite Deloitte-Studie "The State of the Media Democracy“. Unter 9.000 befragten Verbrauchern weltweit gibt es zum Mediennutzungsverhalten Daten von 1821 Deutschen. Das wichtigste Ergebnis aus Deloitte-Sicht: Der Multimediamarkt Deutschland bewegt sich, Hybrid-TV, Electronic Gaming, mobile Applikationen sowie Social Media seien hierzulande die wichtigsten Trends, heißt es.
Bei den Deutschen bleibt indes lineares Fernsehen weiterhin die wichtigste Mediennutzungsform. Während die Zuschauer in anderen Ländern beim Fernsehen oftmals auch E-Mails verschicken, Zeitung lesen oder Musik hören, schauen 40 Prozent der Deutschen ausschließlich zu – auch im Web: Im Durchschnitt nutzen die Deutschen das Internet zusätzlich für rund eine Stunde pro Woche für den Konsum von TV-Sendungen. Viele Verbraucher wollen laut Deloitte auch nicht mehr zwischen unterschiedlichen Endgeräten wählen müssen: 46 Prozent der Befragten wünschen sich eine bessere Integration von Fernsehen und Internet in einem "Hybrid-TV“-Gerät – in der jungen Zielgruppe der 14- bis 26-Jährigen sind es sogar 60 Prozent.
Spiele-Services oder -Abos werden hierzulande dagegen nur von zehn Prozent der Befragten nachgefragt, deutlich weniger als in den USA und UK – dort sind es jeweils 33 Prozent. Rund 63 Prozent bevorzugen den PC für Games, 26 Prozent eine Spielekonsole. Letztere werden jedoch zusehends beliebter. Bei Mobiltelefonen holen die Smartphones auf. Besaßen 2008 noch sechs Prozent der Deutschen ein solches Telefon mit Zusatzfunktionen, sind es 2009 schon zwölf Prozent. Im Vergleich liegen die Deutschen damit aber nach wie vor hinter den Amerikanern und Engländern zurück, bei denen jeder Vierte bzw. jeder Fünfte ein Smartphone besitzen. Das liegt laut Deloitte am Preis der mobilen Dienste. 33 Prozent der Deutschen verzichten beispielsweise nach wie vor aus Kostengründen darauf, mit ihrem Telefon ins Internet zu gehen.
Die bevorzugte Nutzung traditioneller Medien bei den Deutschen wirkt sich auf die Werbung aus. "Entsprechend stellen TV und Print nach wie vor die einflussreichsten Werbemedien dar“, meldet Deloitte. Online-Werbung habe insgesamt weiteres Potenzial. Über die Hälfte der Befragten akzeptiere diese, wenn sie kostenlosen Mehrwert beinhaltet, heißt es.
Die Deutschen nutzen das Internet intensiv als Info-Quelle und als Plattform für Social Media. 51 Prozent der Deutschen sehen in der Online-Kontaktpflege einen erheblichen Mehrwert, im Vergleich zu den USA (65 Prozent) oder UK (60 Prozent) besteht hier aber weiteres Potenzial. Während das Interesse an der Gestaltung eigener Inhalte stagniert, ist der Trend hin zum Konsum von User Generated Content deutlich ausgeprägt (83 Prozent, ein Wachstum von 25 Prozentpunkten).