Das sieht man aktuell am Beispiel der Schweiz: Dort hat jetzt die Diskussion um ein neues Messverfahren der TV-Quoten sogar zu einem Verbot der Veröffentlichung der Ergebnisse geführt. Das dortige Fernsehforschungsunternehmen Mediapulse, das in der Schweiz die Daten erhebt, hat sein Messverfahren Anfang des Jahres umgestellt - "anfangs mit dem Ergebnis, dass das Durchschnittsalter des öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehens sich um zehn Jahre verjüngte, während das Schweizer Fenster von ProSieben beispielsweise plötzlich ein Publikum hatte, dessen Durchschnittsalter massiv älter war", wie Dominik Kaiser der "dpa" sagt. Kaiser ist Gründer und Geschäftsführer des eidgenössischen Privatsenders 3+ - und er kennt das deutsche System, hat er doch einst als Senderchef von Viva gewirkt. Kaiser hat gegen die neuen Schweizer TV-Zahlen geklagt und am Obergericht Niwalden ein "superprovisorisches" Verbot erwirkt: Zurzeit dürfen per Gerichtsbeschluss in der Alpenrepublik keine Fernsehdaten veröffentlicht werden. "Wir wünschen uns Transparenz, dass alle offensichtlichen Fehler rückwirkend korrigiert werden, einen Test im laufenden Betrieb und zumindest ein System wie in Deutschland, wo sich alle Marktteilnehmer auf ein System geeinigt haben", sagt der Schweizer Senderchef. Die deutsche AGF hat sich also doch bewährt.