Und noch ein Problem darf in dem Essay natürlich nicht unausgesprochen bleiben: Die Werbegelder werden zunehmend den etablierten Printmedien abgezogen und wandern ins Web. 85 Prozent aller neuen Online-Werbebudgets landen bei Facebook und Google, schätzen Experten. Das geht zu Lasten alter etablierter Medienmarken. Jäkel moniert: "Facebooks verdienter Erfolg hat also einen unzweideutigen Effekt: Er dreht dem Journalismus langsam, aber sicher den Geldhahn zu." Auf die neue Welt müssten sich die etablierten Medien mit innovativen Produkten einstellen, allerdings hätten nur einige Wenige auch die nötigen Mittel dazu.

Deshalb appelliert sie an das Verantwortungsbewusstsein, das Facebook bitte entwickeln und zeigen möge: "Was wir brauchen, sind echte, wirtschaftlich belastbare Partnerschaften auf Augenhöhe zwischen Facebook und den Medienunternehmen – anstatt galoppierend asymmetrischer Verhältnisse, in denen sich immer mehr Wissen, Macht und Geld in wenigen Gegenden der amerikanischen Westküste konzentriert."

Jäkels Replik erschien am 4. April in der gedruckten "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Und um diesen Zuckerberg-Brief an die Community geht es bei Jäkel:


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.